Puria
Mahlhouji wurde 1974 im Iran geboren. Mit 13 Jahren floh
er gemeinsam mit seinen Eltern vor dem Krieg zwischen
seinem Heimatland und dem Nachbarn Irak in die Türkei.
Bereits ein Jahr später, 1988, setzte ihn sein Vater mit
nur 250 Mark bestückt in ein Flugzeug nach Deutschland.
Mein Vater wollte einfach, dass ich eine bessere
Zukunft habe, erzählt Mahlhouji. Aufgewachsen ist
der junge Dompteur in Kassel. Dort, im privaten Tierpark
von Tierlehrer Siegfried Wiesner, entstand auch seine
Leidenschaft für die großen Katzen. Anfangs half er
dort nur als Tierpfleger aus, aber bald bemerkte Wiesner
Purias Gespür für die Katzen und forderte ihn auf es
doch mal als Dresseur zu versuchen. Ich probierte
es und hatte und habe noch immer Spaß dran, sagt
Mahlhouji, der eine abgeschlossene Ausbildung zum
Krankenpfleger vorweisen kann. Zurück
in seinen alten Beruf möchte er allerdings nicht mehr.
Die Freiheit und Ungebundenheit des Circuslebens möchte
er nicht missen. Sein erstes Engagement hatte er 1997 auf
Vermittlung von Wolfgang Heppner beim Circus Constanze
Busch. Dort führte er eine Gemischte mit zwei Löwen und
drei Tigern vor. Drei der Löwen seiner aktuellen Nummer
hat er von Rüdiger Probst vom Ost-Probst übernommen.
Simba und Negro hat er selbst dressiert und in die
bestehende Nummer eingebaut. Besonders zu Negro, erzählt
Mahlhouji, habe er ein ganz besonderes Verhältnis, da
der dreijährige Löwe in seiner Kindheit aufgrund einer
Krankheit ganz besondere Zuwendung benötigt hat.

Begonnen
wird jede Dressur mit der so genannten Platzsicherheit,
erklärt Mahlhouji. Mit einem aufgespießten
Fleischstück führt man das Jungtier auf seinen Platz.
Diese Prozedur wird unzählige Male wiederholt, bis die
Tiere von selbst auf ihren Platz laufen. Momentan nutzt
Mahlhouji die täglichen Proben, um mit den beiden neuen
Tieren das Hochsitzen zu trainieren. Bei aller
Vertrautheit ist sich Puria Mahlhouji stets den Gefahren
seiner Arbeit bewusst. Im Zentralkäfig sollte man
deshalb immer die Ruhe bewahren und vor allem die Löwen
niemals aus den Augen lassen. Denn obwohl Löwen immer
etwas faul und träge wirken, sind sie stets wachsam und
könnten einen Moment der Unachtsamkeit blitzschnell
ausnützen. |