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Frankfurt,
30. März 2004:
Obwohl
Catherina Gasser schon mit fast allen Tieren in der
Manege gearbeitet hat, gilt ihre große Liebe seit jeher
den Raubtieren. Die haben einfach Charakter,
begründet die kantige Holländerin ihre Leidenschaft
für die großen Katzen. Momentan ist die 50jährige
gemeinsam mit Sven Hölscher beim Circus Busch
Roland engagiert. Die beiden präsentieren dort
eine humor- und liebevolle Darbietung mit fünf
weiblichen und einem männlichen Löwen. Und zählen mit
ihrer Darbietung, die in etwas mehr als einem Jahr
einstudiert wurde, jeden Abend zu den Höhepunkten des
Programms. Catherina
Gasser ist die Tochter des bekannten Raubtierlehrer Jean
Michon. Nach Absolvierung des Abiturs ging sie bei ihrem
Vater in die Lehre und arbeitete unter anderem mit
Eisbären, Panthern, Tigern und Löwen. Später gelang es
ihr sogar die weltweit einzige Stachelschweindressur
aufzubauen. Auch wenn man es kaum glauben kann, erzählt
Catherina Gasser lächelnd, sind Stachelschweine fast so
lehrreich wie Hunde. Am
Anfang jeder Dressur, erklärt Catherina Gasser, steht
die genaue Beobachtung der Tiere. Aus dem Spielverhalten
heraus kann man erkennen, welches Tier für welchen Trick
geeignet ist. Kalif, der männliche Löwe der Truppe, zum
Beispiel zeigte von Beginn an komisches Talent. Schnell
entschieden Gasser und Hölscher diese Anlage für die
fertige Nummer zu nutzen. In der fertigen Nummer basiert
nun unter anderem das neckische Spiel Kalifs mit einem
Fleischspieß auf der Idee des männlichen Löwen. Gasser
greift die Ideen ihrer Schützlinge gerne auf, weil sie
weiß, dass sie so den Spaß ihrer vierbeinigen Partner
an der Arbeit in der Manege noch steigern kann. Denn
zwingen könne man die mächtigen Tiere sowieso zu
nichts. So komme es schon Mal vor, dass Kalif nur die
Hälfte seiner Tricks zeige, weil er einfach keine Lust
hat. Immer viel Spaß bereitet dem 180kg schweren Kalif
aber die tägliche Körperpflege. So genießt er es von seinen menschlichen
Partnern gebürstet zu werden. |