Im Chapiteau hat man
Corona-bedingt nur jede zweite Tribünenreihe mit Schalensitzen
ausgestattet, des Weiteren werden zwischen allen Gästegruppen
jeweils zwei Plätze frei gelassen.

Blau-gelbe
Zeltanlagen
Großzügig ist hinter dem
Spielzelt die Tierschau gestaltet. Hinter dem langen Pferde- und
Kamelstallzelt sind stattliche Koppeln aufgebaut. Je vier Zebras
und Antilopen teilen sich einen großen Auflieger und haben davor
eine riesige Freilauffläche. Äußerst großzügig ist auch die
Raubtieranlage mit zwei Gehegen und Wagen, in denen die weißen
und normalfarbenen Tiger und Löwen leben. Ein weiterer Wagen
beherbergt Terrarien mit Riesenschlangen und Schildkröten, die
von außen durch eine Glasfront einsehbar sind. William gehört
optisch absolut zur Spitzengruppe der deutschen Circusse, aber
auch das fast rein von der Familie bestrittene Programm muss
sich keineswegs verstecken.
  
Westernshow,
Deniro Wille
Gilbert Francesco Beeloo,
einer von nur zwei engagierten Artisten, eröffnet als
klassischer Clown die Show und heizt die Stimmung mit
Klatschspielen an. Es folgen die Sicherheitsansagen aus dem Off,
bevor Manolito Wille und vier Tänzerinnen aus der Familie in
rot-goldenen Fracks zu Musik aus „The Greatest Showman“ tanzen.
Der folgende Umzug mit Tieren und Artisten sorgt für die
perfekte Einstimmung auf die Show. Sie beginnt direkt mit einem
echten artistischen Highlight, der Schlappseildarbietung von Deniro Wille. Diese präsentiert er zusammen mit seiner Schwester
Georgy Wille ganz im Stil der 50er Jahre. So dient das Requisit zuerst
als Wäscheleine, bis Deniro Wille schließlich darauf jongliert,
Handstände drückt, eine Leiter erklimmt und Einrad fährt.
Westernshows gibt es in vielen Familiencircussen zu sehen. Auch
bei William heizen die Brüder Markus und Roberto Wille, zusammen
mit ihren Frauen, ordentlich die Stimmung an, wenn sie Lasso
drehen, Messerwerfen und auf Pferden durch die Manege reiten.
Eine wirklich gute Westernshow, wie es sie nicht häufig zu sehen
gibt!
 
Gilbert Francesco
Beloo, Kinder der Familie Wille
Weiter geht es mit Gilbert
Francesco Beeloo. Als Partner zum Bauchreden dient ihm eine
Puppe, welche ihm selbst nachempfunden ist und mit den typischen
Wortspielen um Manege und Mayonnaise bei den Kindern für Lacher
sorgt. Die Kinder der Direktionsfamilie haben im Anschluss ihren
großen Auftritt. Je zwei Jungs und Mädchen tanzen in modernen
Skaterklamotten, zeigen akrobatische Figuren und spielen sich
gegenseitig Diabolos zu. Bravo zu so viel kindlicher
Spielfreude. Bravo kann man auch nur zu den Dressurkreationen
von Roberto Wille sagen. Die acht Elenantilopen und Zebras sind
im ersten Auftritt seine seltenen tierischen Partner. Sie zeigen
Gruppenläufe, Drehungen und das Springen über Hürden. Wirklich
komisch ist die Zauberdarbietung von Gilbert Francesco Beloo und seinem
Manegenpartner Charly, alias Manuel Wille, der ihm versucht
allerhand Streiche zu spielen.
 
Neun gescheckte Ponys
bringt wiederum Roberto Wille in den Ring, ehe er als Pausennummer
vier schwarze Araber zusammen mit vier weißen Dromedaren
anleitet. Allein die Erscheinung der seltenen Tiere ist schon
eine Augenweide. Als zusätzlichen Effekt gibt es hier einen
Feuerschlucker, welcher auf einem „Fliegenden Teppich“ über der
Manege thront sowie Tänzerinnen in den Tribünenaufgängen. Zwischen den beiden Tiernummern
von Roberto Wille können wir allerdings noch einmal das großartige
artistische Talent von Georgy und Deniro Wille bewundern. Die beiden
haben sich eine Hand-auf-Hand Darbietung aufgebaut, welche sich
in Sachen Tricks und Präsentation nicht vor anderen verstecken
muss. Man kann nur hoffen, dass hier mal das Casting-Team aus
Wiesbaden vorbeischaut.
  
Deniro Wille,
Tiger von Manuel Wille, Georgy Wille
William ist neben Krone der einzige
Circus in Deutschland, der noch eigene Raubtiere hat! Vier Tiger
(darunter zwei weiße) sowie zwei weiße Löwen treten im
Zentralkäfig auf und zeigen unter der Anleitung von Manuel Wille eine gefällige und sichere
Trickfolge. Einzig die unabgestimmte Musik und das Kostüm im
Stile eines afrikanischen Kriegers drücken hier etwas die
Wirkung der Darbietung. Generell würde das ganze Programm durch
eine neue und bessere Tonanlage noch einmal an Wirkung gewinnen.
Effektvoll präsentiert wird Deniros Akrobatik am Chinesischen
Masten. Genauso wie die Solonummer seiner Schwester, die
Handstände auf einem weißen Flügel drückt. Noch einmal wird es
kurz vor dem Finale tierisch.

Roberto Wille
Wiederum mit Roberto und einem
Sechserzug brauner Araber. Nur mit einer Gerte führt er die
schnell laufenden Tiere vor. Als Zugabe gibt es einige Steiger.
Jahrelang haben die Gebrüder Wille selbst auf dem Todesrad für
den Schlusspunkt im Programm gesorgt. Mit Kristian haben sie nun
einen jungen lateinamerikanischen Artisten verpflichtet, der mit
dramatischem Verkauf die üblichen Tricks zeigt. Dies sorgt beim Publikum wie immer für
staunende Gesichter und bildet so die würdige Schlussnummer
des von vielen Highlights gespickten Programms. Als Einleitung zum Finale wird das Lied „Zirkustraum“ der Höhner
gespielt, während der kleinste William-Nachwuchs durch die
Manege schreitet und von einer großen Artistenkariere träumt.
Gilbert Francesco Beeloo, der übrigens mit Xylophon und Trompete
noch so manche Umbaupause überbrückt, verabschiedet schließlich
singend das zahlreich erschienene Publikum.
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