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Circus Pikard - Tour 2018
www.circus-pikard.at ; 149 Showfotos

St. Pölten, 1. Juli 2018: „Darf’s a bisserl mehr sein?“, fragt der Circus Pikard der Familie Schneller in seinem Show-Motto 2018. Und beantwortet die Frage gleich selbst mit einem klaren Ja. Mit einem Programm, für das noch mehr fantastische Kostüme und aufwendige Requisiten zum Einsatz kommen denn je. Alle wurden mit viel Liebe zum Detail selbst entworfen und hergestellt. Mit einer Show, die vor kreativen und überraschenden Einfällen nur so sprüht. Und die als fließend ablaufende, durchgängige Revue mit Tieren, Clowns und Akrobaten sowie Tanz und Gesang gestaltet wurde.

Dabei wird einmal mehr deutlich, dass es nicht unbedingt auf die Größe ankommt, damit ein Circus sein Publikum vollends begeistern kann. Denn beim Circus Pikard bestreiten in diesem Jahr sieben Erwachsene und drei Kinder das komplette Programm. Es liegt der Familie Schneller auch fern, das Unternehmen oder sein Reisegebiet vergrößern zu wollen. Lieber spielt man alljährlich in den gleichen Städten und Dörfern Niederösterreichs rund um Wien vor einem treuen und wachsenden Stammpublikum. Zahlreiche Gala-Auftritte einzelner oder mehrerer Artisten sowie verschiedenste Sonder-Events bilden weitere Standbeine und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Sie leisten ihren Beitrag zum guten Klang des Namens Pikard in der Region.


Eddy Carello, Romana Schneller, Maria Gschwandnter 

Trotz Sommerhitze erfreut sich diese Vorstellung in der Landeshauptstadt von Niederösterreich besten Besuchs. Eddy Carello sorgt für eine launige Sicherheitsdurchsage und auf wundersame Weise für Strom. Dieser wird für die Begrüßung benötigt, die Junior-Chef Alexander Schneller scheinbar per CD-Player aus dem Off spricht. Nach dem Opening mit dem gesamten Ensemble folgt auch schon ein erstes Highlight. Romana Schneller hat sich über den Winter eine eigene Quickchange-Nummer aufgebaut. Zu wechselnden Musical- und Film-Hits wie „Memory“ (Cats), „ I will follow him“ (Sister Act) oder „All that Jazz“ (Chicago) erscheint sie im Sekundentakt in immer neuen, thematisch passenden, selbst geschaffenen Kostümen. Mit Frauen-Power geht es weiter bei Maria Gschwandtners Luftakrobatik an einer überdimensionalen "Zuckerstange" in Hakenform. Das Repertoire reicht bis zum Genickhangwirbel im Flitterregen.


Alexander Schneller und Eddy Carello, Maria Gschwandnter, Ilona Schneller 

Alexander Schneller startet im Sportler-Outfit seine Fußballjonglage. Bald mischt sich „Hausmeister“ Eddy Carello ein. Er übernimmt einen Fußball mit dem Kopf oder greift Bälle aus Schnellers Jongliermustern heraus und wirft sie zurück. Das Zusammenspiel der beiden Künstler macht viel Spaß. Schließlich balanciert Schneller mit vier Fußbällen, während er auf einer großen Kugel balanciert. Carello bleibt am Boden, hält dafür aber fünf Bälle in der Luft. Es folgt eine schwungvolle Revue-Nummer. Maria Gschwandnter ist nicht nur eine tolle Artistin, sondern auch ausgebildete Musicaldarstellerin. Live singt sie „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann!“. Und der Text wird vom Ensemble bildlich dargestellt. Da kreuzen Polizist, Feuerwehrmann und Cowboy auf und werden überdimensionale Süßwaren präsentiert. In einer großen, aufklapbaren Pralinenschachtel steckt Eddy Carello. Auch bei der folgenden Dressurnummer liefert die Musik den Kommentar zum Geschehen. „Who let the dogs out?“ schallt es aus den Boxen, wenn Ilona Schneller ihre Hunde in die Manege bringt. In einer traditionellen Trickfolge fahren die Vierbeiner Auto, springen über Hürden oder sausen eine Rutschbahn hinunter.


Josy Casselly, Alexander Schneller, Maria Gschwandtner, Baguti

Als fantastisch-fantasievolles Schaubild in mehreren Teilen ist die Pausennummer gestaltet. Sie entführt nach Ägypten. Zahlreiche Dekorationselemente werden rings um die Manege aufgestellt, die drei Hauptakteure Josy Casselly, Maria Gschwandtner und Alexander Schneller sowie die Figuranten im Hintergrund – Romana Schneller und zwei Requisiteure – erscheinen in prächtigen, detailverliebten Kostümen. Josy Casselly präsentiert Luftartistik am Vertikal- und am Schwungseil, Maria Gschwandtner eine neue Variante ihrer starken Kontorsionsnummer. Und Alexander Schneller jongliert mit Fackeln, sowohl alleine als auch in Passings zu Eddy Carello. Im letzten Akt der Pausennummer wird eine Pyramide hereingerollt. Was mag sich darin verbergen? Die Überraschung ist groß, als das Requisit sich öffnet und der Blick aufs Innenleben fällt: Eine Mumie, dargestellt von Komiker Balasz Guti alias Baguti, sitzt auf dem WC und schmökert in Pikards Autogrammheft, das in diesem Jahr das bisherige Programmmagazin ersetzt. Die perfekte Überleitung zur Pause.


Balasz Guti und Maria Gschwandtner, Gloria Guti, Romana Schneller 

Teil zwei beginnt wiederum mit Gesang von Maria Gschwandtner. „Ich will 'nen Cowboy als Mann“ bereitet auf eine neue Ponynummer vor. Alexander Schneller im Cowboy-Look stellt die vier Tiere vor, die ihre Pikard-Premiere feiern und von Josy Cassellys Vater kommen. Baguti und Eddy Carello sorgen auf ihren Steckenpferden für zusätzliche Gags. Jahr für Jahr versierter wird die junge Gloria Guti, die wiederum mit ihrer Luftnummer an Tüchern beeindruckt. Nach einer Saison im alpenländischen Look zeigt Romana Schneller ihre hervorragenden Antipoden-Künste wieder in Gestalt einer winterlichen Prinzessin. Einen Stern, einen Ball und vier Walzen lässt sie über ihre Füße tanzen.


Alexander Schneller und Josy Casselly, Romana Schneller und Balasz Guti mit Aron, Ben und Gloria, Eddy Carello
 

Für den Humor zeichnet, neben Eddy Carello, vorwiegend Baguti verantwortlich. Die ausführlichste Szene spielt im zweiten Programmteil. Das Entree handelt davon, wie nach einigen Tücken doch noch ein Foto von einer Jagd-Szenerie angefertigt wird. Baguti, Sohnemann Aron, Eddy Carello und ein Zuschauer sind die Akteure der heiteren Geschichte. Eine wunderbare Duo-Luftnummer als Tarzan und Jane an grünen Tüchern haben sich Alexander Schneller und Josy Casselly erarbeitet. Dazu singt Maria Gschwandtner "You'll be in my heart". Das Publikum reagiert begeistert, die Stimmung steigt weiter. Und bleibt ebenso beschwingt, bei der Revuenummer „Ananas aus Caracas“, die in diesem Pikard-Programm eine Neuauflage erlebt. Romana Schneller und Balasz Guti tanzen mit ihren Kindern in farbenfrohen Kostümen. Die junge Pikard-Generation zeigt hier, was sie artistisch bereits gelernt hat, von Partnerakrobatik bis Jonglage. Für die Schlussnummer überrascht Eddy Carello mit einer uns bisher unbekannten Darbietung. Dabei balanciert er auf einem Schlappseil und jongliert dabei. Am Ende lässt er jeweils drei Ringe um seine Arme kreisen, zwei um einen Mundstab und einen um den rechten Fuß. Und das alles im Outfit der Computerspiel-Figur „Super-Mario“, während Alexander Schneller dessen Bruder "Luigi" gibt.

Das Motto „Darf’s a bisserl mehr sein“ wird in dieser herrlichen Circusproduktion perfekt umgesetzt. Das hervorragende Können der Familie Schneller und der Gastartisten in den verschiedensten Circusdisziplinen bildet seine Basis. Die Basis für ein wahres Feuerwerk an Requisiten, Kostümen und kreativen Ideen, an Musik, Tanz und zauberhaften Überraschungen.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Moll