Den durchaus eleganten Rahmen dazu bilden
nahezu neuwertige Zeltanlagen. Sie sind von der Familie Pauwels
nach deren wenig erfolgreichem Deutschland-Abenteuer 2015
übernommen wurden. Im Inneren des rot-weißen
Vier-Mast-Chapiteaus wartet beispielsweise ein Gradin mit
Klappsitzen auf die Besucher. Die Restauration ist in einem
großzügigen Vorzelt untergebracht.
 
Talina & Hardy Scholl
Nach einer Laserschau zu Beginn begrüßt
Direktor Hardy Scholl die Gäste. Eloquent führt er durch die
Vorstellung und präsentiert in deren Verlauf auch einen
Achterzug schöner Ponys mit diversen Lauffiguren. Es ist aktuell
die einzige Dressur im Programm, da Marilyn Zinnecker
verletzungsbedingt ihre Kombination aus Kamelen und Friesen
sowie ihre Hohe Schule nicht zeigen kann. Ihren Einsatz hat
besagtes Hausballett – die weiblichen Ensemblemitglieder – dann
zunächst zu spanischen Klängen, wenn sie als erste Darbietung
Talina Scholls Auftritt am Luftring einleiten. Ihre zahlreichen
Figuren gipfeln hier im Genickhang. Ein durchaus ähnlich
ansprechendes Repertoire zeigt sie im weiteren Verlauf auch an
Tüchern und im Netz. Dabei agiert die jugendliche Artistin mit
einer unglaublich einnehmenden Spielfreude, die das Zusehen zum
absoluten Vergnügen macht. Das gilt auch für ihren Einsatz als
Clownesse, bei dem sie sich mit ihrem Vater Hardy humorvoll um
die Musik streitet und dabei in der Mülltonne landet.
  
Angelina Kaselowsky, Manuel
Sperlich, Jasmin Witter
Ohnehin wird auf der Position des
Spaßmachers mit Vorstellungsverlauf ein reger Wechsel betrieben.
Nach Talina Scholl übernimmt zunächst Manuel Sperlich, der
zusammen mit einer Zuschauerin auf den Spuren Wilhelm Tells
wandelt. Gäste aus dem Publikum bittet auch René Scholl in die
Manege, wenn er im zweiten Programmteil als nunmehr dritter
Clown seine Mitstreiter auf durchaus lustige Weise eine Oper
aufführen lässt. Nochmals zum Einsatz kommt das Hausballett zur
Einleitung der genretypischen Hula-Hoop-Spiele von Angelina
Kaselowsky. Das Auftauchen einer winterlichen Prinzessin eines
US-Unterhaltungskonzern darf anscheinend im Moment kaum in einer
Manege fehlen; der Erfolg beseelter Kinder und darüber
glücklicher Eltern gibt diesem zweifelhaften Programmpunkt aber
seine Berechtigung. Hier schlüpft Jasmin Witter in diese
besondere Rolle.

Rene Scholl mit Sohn, Sandro
Sperlich, Alfred Scholl
Seine akrobatische Vielseitigkeit stellt
Alfred Scholl zunächst als Jongleur unter Beweis. Er beginnt im
Dunkeln mit fluoreszierenden Bällen, anschließend jongliert er
auch Keulen, Ringe und Fackeln. Die vielleicht stärkste
Darbietung präsentiert er zusammen mit Sandro Sperlich zur Pause
an den Strapaten. Bei kraftvollen Figuren wie Aufschwüngen und
dem Flug im Genickhang wechseln sich beide ab. Nur gemeinsame
Tricks fehlen leider noch. Dank eines TV-Auftritts groß
angekündigt und nun zum Schluss platziert ist der gemeinsame
Auftritt der Scholls – René und Alfred Scholl sowie Sandro
Weisheit – auf dem Trampolin. Umjubelter Höhepunkt vor dem
Finale ist der dreifache Salto. Und dann gibt es nach der
Vorstellung noch ein Schauspiel für sich: Die Familie Scholl
bittet die Kinder in die Manege, um zusammen zu singen und zu
tanzen – ein herrliches Bild, das nicht zuletzt das „Publikum
von morgen“ sicher nicht so schnell vergisst. |