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Cirque Bouffon - Tour 2018
www.cirque-bouffon.com ; 22 Showfotos

Gelsenkirchen, 13. April: Der Cirque Bouffon ist der vermutlich bekannteste Vertreter des Neuen Zirkus hierzulande. Nicht ohne Grund: Das 1999 von Frederic Zipperlin gegründete Unternehmen beschränkt sich nicht auf Festivals oder wenige Bühnenproduktionen. Stattdessen tourt man – ganz traditionell im Zelt – und ist somit durchaus einem breiteren, zugegeben eher kultur-affinen Publikum ein Begriff. Heuer präsentiert man gleich zwei unterschiedliche Shows. Im vergangenen Jahr war man bereits mit dem Programm „Lunatique“, welches man in den weiteren Gastspielorten zeigen wird, in Gelsenkirchen zu Gast.

Nun ist man nach großem Erfolg mit „solvo“ zurückgekehrt. Der Viermaster mit intimer Atmosphäre im Inneren ist auf dem Vorplatz des örtlichen Musiktheaters errichtet. In vier Blöcken sitzen die Besucher rund um die leicht erhöhte Bühne.


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Für die Artisten und Musiker gibt es somit zahlreiche Möglichkeiten auf- und abzutreten. Und das tun im Cirque Bouffon trotz des eher kleinen Rahmens regelmäßig auch recht bekannte Gesichter. In diesem Fall ist es allen voran Komiker Barto, der mit seiner kauzigen Figur durchs Programm führt. Neben seinen Parade-Auftritten, etwa dem Durchdringen des Kleiderbügels, hat er auch noch Unbekanntes parat; so stellt er mit Hilfe eines Gummihandschuhs diverse Tiere dar.


Eygeny Pimonenko, La Main S‘Affaire, Nataliya Nebrat 

Herausstechend ist auch die Darbietung von Linda Sander am Vertikalseil, an dem die vor allem aus dem Varieté bekannte Akrobatin mit starken Abfallern überzeugt. Eine Neuentdeckung sind La Main S‘Affaire, deren grundsolide Hand-auf-Hand-Arbeit durch das Spiel mit Geschlechterklischees einen besonderen Kniff bekommt. Nahezu zum Stammteam des Cirque Bouffon gehören Nataliya Nebrat und Eygeny Pimonenko. Sie zeigt den Schleiertanz und rotiert Reifen um ihren Körper, er jongliert als Pierrot mit seinen Halskrausen. Neben den eigenen Nummern gehören auch immer wieder gemeinsame Ensemble-Szenen zum Ablauf.


Franziska Böhm, Adam Tomazewski, Sergej Sweschinski und Sergey Lukashow 

Oftmals mischen sich dann auch die Musiker mitten ins Geschehen. Sie sind das Prunkstück des Cirque Bouffon: Sergej Sweschinski, der selbst komponiert, Adam Tomazewski und Sergey Lukashow an den Instrumenten sowie Sängerin Franziska Böhm. Sie begleiten nicht nur die Darbietungen, sondern stehen immer wieder selbst im Mittelpunkt und geben so dem Programm seinen mal eher sphärischen, mal durchaus fröhlichen Rhythmus.

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Text und Fotos: Benedikt Ricken