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Zirkus Stey - Tour 2017
www.stey.ch ; 102 Showfotos

Volketswil, 26. März 2017: Es ist ein wunderbares Bild an diesem Sonntagmittag in Volketswil. Die schmucken rot-weißen Zeltanlagen des Zirkus Stey sind an den Sportanlagen aufgebaut. Vor dem Kassenwagen hat sich eine lange Besucherschlange gebildet. Werbeclown Lubino begrüßt jeden Gast am Eingang. Und zum Beginn der Vorstellung sind Logen und Tribüne nahezu voll besetzt. Dementsprechend hervorragend ist die Stimmung. So macht der Circusbesuch noch mal so viel Spaß. Zunächst bevölkert das Ensemble die Manege für „Aufwärmübungen“.

Aus diesem „Training“ entwickelt sich ein buntes Opening. Mihai im roten Livree, eigentlich Requisiteur, singt „We are Family“. Dieser Songtitel ist zugleich das Motto der aktuellen Tournee. Dazu tanzen die Artisten gemeinsam, zeigen Kostproben ihres Könnens. Anschließend heißt Yvonne Lübben das Publikum herzlich willkommen. Während ihr Vater Dieter Lübben alias „Lubino“ schon einige Jahre beim Zirkus Stey arbeitet, ist sie neu zu dem Unternehmen gestoßen.


Maria Bizzarro, Ovidiu Pasarar, Pepitin
 

Bestens bekannt aus vielen Manegen ist Maria Bizzarro. Bei ihren Säbelbalancen überquert sie unter anderem eine Leiter, während sie einen Säbel auf ihrer Stirn balanciert. „Spitze auf Spitze“ steht später das Schwert mit dem Feuerkelch auf dem Munddolch, den Bizzarro mit den Zähnen hält. Schwerter kommen auch bei der folgenden Darbietung zum Einsatz. Ovidiu Pasarar durchbohrt scheinbar eine Assistentin damit, während sie in einer Kiste eingeschlossen ist. In seiner zweiten Saison bei Stey präsentiert er sich nunmehr auch als Magier und zeigt damit neue Facetten seines Könnens. Insgesamt drei, allerdings einander jeweils recht ähnliche Großillusionen steuert er zum Programm bei. Eine Neuentdeckung in hiesigen Manegen ist dagegen der kubanische Clown Pepitin. In seinem ersten Auftritt möchte er per Selbstauslöser ein Foto von einer attraktiven Zuschauerin und sich selbst schießen. Unverhofft findet er sich beim Schnappschuss jedoch in den Armen von Requisiteur Mihai wieder. Später geht er unter anderem auf Bienenjagd, wobei das Insekt zu guter Letzt unversehrt wieder freigelassen wird. Im zweiten Programmteil profitiert seine Orchesterszene von eigenständigen Ideen und motivierten Mitspielern aus dem Publikum gleichermaßen.

 
Peter Taylor, Mia Arnosi Stey 

Die Direktionsfamilie ist alljährlich mit einer neuen Variante ihrer Haustierdressuren im Programm vertreten. Diesmal präsentieren Martin Stey, Ehefrau Mia Arnosi und Töchterchen Simone im Western-Look Ziegen und eine Doppelfreiheit Kühe. Eine interessante Variante des Poledance zeigt die hübsche Nathalie Rhae. Ihr Requisit ist frei schwingend aufgehängt, mit einer kleinen Plattform am unteren Ende. Daran demonstriert sie Kraft und Beweglichkeit und wird mit großem Applaus belohnt. Für Heiterkeit sorgt Peter Taylor, wenn er sich in seiner amüsanten und trickreichen Hundenummer einige Streiche von seinen Tieren spielen lässt. Er arbeitet als „Postbote“, dessen Pakete von den Vierbeinern durcheinander gebracht werden.


Anna Kucherenko, Pasha und Vadym, Nathalie Rhae 

Mit der kraftvollen Hand-auf-Hand-Darbietung von Pasha Kolesnikov und Vadym Kucherenko wurde eine ideale Pausennummer gefunden, die hier für große Begeisterung sorgt. Pashas Ehefrau Maria Bizzarro ist bestens bekannt, nun hat auch Vadyms Gattin Anna ihr Manegendebüt. Die ehemalige Leistungssportlerin kombiniert in ihrem Poledance anspruchsvolle Haltefiguren und mutige Abfaller zu einer ansprechenden Darbietung. Allerdings ist damit das Genre Pole in der Vorstellung doppelt besetzt. Die zweite Vertreterin dieses Faches, Nathalie Rhae, ist wenig später nochmal mit ihren klassischen Kontorsionen zu erleben. Diese finden großen Anklang.


Yvonne Lübben, Familie Stey, Duo Pashenko 

Als dritte Tiernummer im Programm dirigiert Yvonne Lübben auf elegante Weise eine flotte, gut laufende Ponyfreiheit. Natürlich dürfen die obligatorischen Steiger nicht fehlen. In ihrem zweiten Auftritt zeigen Pasha und Vadym alias Duo Pashenko nochmal Muskelkraft und Balancevermögen, nunmehr in einer beeindruckenden Nummer an den Strapaten. Für die Schlussnummer sorgt Ovidiu Pasarar. Seine Kunstschützennummer war bereits im letztjährigen Programm vertreten und hatte damals die Pause eingeleitet. Dieser „moderne Tell“ zerteilt mit einem Pfeil drei Luftballon-Schnüre auf einen Streich. Mit vier Armbrüsten gleichzeitig trifft er ebenso viele Ballons vor einer Papierwand. Hinter dieser steht seine mutige Assistentin Mia Arnosi Stey und bleibt unversehrt. Als Höhepunkt schießt er sich über mehrere Stationen von Armbrüsten – jeder Pfeil löst die nächste aus – selbst einen Apfel vom Kopf.

Zum Finale gibt es, wie bereits im Opening, einen „Clubtanz“ des Ensembles. Direktor Martin Stey persönlich spricht die Abschiedsworte. Jubel und Fußgetrampel sind ein letzter Beleg, dass die Vorstellung dem Publikum sehr gut gefallen hat. Zu Recht. Im schönen Ambiente zeigt der Zirkus Stey alljährlich Programme mit guten und interessanten Darbietungen, die von Livemusik und stimmungsvollem Licht begleitet werden. Ein schöner und traditioneller Circus, der in meist kleineren Ortschaften stets qualitätvolle Unterhaltung bietet.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber