Aus diesem „Training“ entwickelt sich ein
buntes Opening. Mihai im roten Livree, eigentlich Requisiteur, singt „We are Family“.
Dieser Songtitel ist zugleich das Motto der aktuellen Tournee.
Dazu tanzen die Artisten gemeinsam, zeigen Kostproben ihres
Könnens. Anschließend heißt Yvonne Lübben das Publikum herzlich
willkommen. Während ihr Vater Dieter Lübben alias „Lubino“ schon
einige Jahre beim Zirkus Stey arbeitet, ist sie neu zu dem
Unternehmen gestoßen.
Maria
Bizzarro, Ovidiu Pasarar, Pepitin
Bestens bekannt aus vielen Manegen ist
Maria Bizzarro. Bei ihren Säbelbalancen überquert sie unter
anderem eine Leiter, während sie einen Säbel auf ihrer Stirn
balanciert. „Spitze auf Spitze“ steht später das Schwert mit dem
Feuerkelch auf dem Munddolch, den Bizzarro mit den Zähnen hält.
Schwerter kommen auch bei der folgenden Darbietung zum Einsatz.
Ovidiu Pasarar durchbohrt scheinbar eine Assistentin damit,
während sie in einer Kiste eingeschlossen ist. In seiner zweiten
Saison bei Stey präsentiert er sich nunmehr auch als Magier und
zeigt damit neue Facetten seines Könnens. Insgesamt drei,
allerdings einander jeweils recht ähnliche Großillusionen
steuert er zum Programm bei. Eine Neuentdeckung in hiesigen
Manegen ist dagegen der kubanische Clown Pepitin. In seinem
ersten Auftritt möchte er per Selbstauslöser ein Foto von einer
attraktiven Zuschauerin und sich selbst schießen. Unverhofft
findet er sich beim Schnappschuss jedoch in den Armen von
Requisiteur Mihai wieder. Später geht er unter anderem auf
Bienenjagd, wobei das Insekt zu guter Letzt unversehrt wieder
freigelassen wird. Im zweiten Programmteil profitiert seine
Orchesterszene von eigenständigen Ideen und motivierten
Mitspielern aus dem Publikum gleichermaßen.
Peter Taylor, Mia Arnosi Stey
Die Direktionsfamilie ist alljährlich mit
einer neuen Variante ihrer Haustierdressuren im Programm
vertreten. Diesmal präsentieren Martin Stey, Ehefrau Mia Arnosi
und Töchterchen Simone im Western-Look Ziegen und eine
Doppelfreiheit Kühe. Eine interessante Variante des Poledance
zeigt die hübsche Nathalie Rhae. Ihr Requisit ist frei
schwingend aufgehängt, mit einer kleinen Plattform am unteren
Ende. Daran demonstriert sie Kraft und Beweglichkeit und wird
mit großem Applaus belohnt. Für Heiterkeit sorgt Peter Taylor,
wenn er sich in seiner amüsanten und trickreichen Hundenummer
einige Streiche von seinen Tieren spielen lässt. Er arbeitet als
„Postbote“, dessen Pakete von den Vierbeinern durcheinander
gebracht werden.
Anna Kucherenko,
Pasha und Vadym, Nathalie
Rhae
Mit der kraftvollen
Hand-auf-Hand-Darbietung von Pasha Kolesnikov und Vadym
Kucherenko wurde eine ideale Pausennummer gefunden, die hier für
große Begeisterung sorgt. Pashas Ehefrau Maria Bizzarro ist
bestens bekannt, nun hat auch Vadyms Gattin Anna ihr
Manegendebüt. Die ehemalige Leistungssportlerin kombiniert in
ihrem Poledance anspruchsvolle Haltefiguren und mutige Abfaller
zu einer ansprechenden Darbietung. Allerdings ist damit das
Genre Pole in der Vorstellung doppelt besetzt. Die zweite
Vertreterin dieses Faches, Nathalie Rhae, ist wenig später
nochmal mit ihren klassischen Kontorsionen zu erleben. Diese
finden großen Anklang.
Yvonne Lübben, Familie Stey,
Duo Pashenko
Als dritte Tiernummer im Programm
dirigiert Yvonne Lübben auf elegante Weise eine flotte, gut
laufende Ponyfreiheit. Natürlich dürfen die obligatorischen
Steiger nicht fehlen. In ihrem zweiten Auftritt zeigen Pasha und
Vadym alias Duo Pashenko nochmal Muskelkraft und
Balancevermögen, nunmehr in einer beeindruckenden Nummer an den
Strapaten. Für die Schlussnummer sorgt Ovidiu Pasarar. Seine
Kunstschützennummer war bereits im letztjährigen Programm
vertreten und hatte damals die Pause eingeleitet. Dieser
„moderne Tell“ zerteilt mit einem Pfeil drei Luftballon-Schnüre
auf einen Streich. Mit vier Armbrüsten gleichzeitig trifft er
ebenso viele Ballons vor einer Papierwand. Hinter dieser steht
seine mutige Assistentin Mia Arnosi Stey und bleibt unversehrt.
Als Höhepunkt schießt er sich über mehrere Stationen von
Armbrüsten – jeder Pfeil löst die nächste aus – selbst einen
Apfel vom Kopf. |