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Ungarischer Nationalcircus - Tour 2017
www.magyarnemzeticirkusz.hu ; 40 Showfotos

Budapest, 18. März 2017: Mit dem Programm 2017 unterstreicht die Familie Richter den erstklassigen Status ihres Ungarischen Nationalcircus einmal mehr eindrucksvoll. Längst hat man sich auch auf europäischer Ebene in der Spitzengruppe etabliert. Die hauseigenen Darbietungen sind nicht ohne Grund zum kommenden Festival nach Monte Carlo eingeladen. Dort sind auch die meisten der in diesem Jahr engagierten Artisten mit Preisen dekoriert worden. Einzig die fliegenden Motorräder trüben das ansonsten durch und durch mitreißende Bild eines traditionellen Vorzeige-Circus.

Für das ungarische Publikum freilich ist diese als Schlussnummer platzierte Attraktion gänzlich  neu. Erstmals ist hier diese noch junge Art von Sensationsgenre unter einer Zeltkuppel zu sehen. Die Zuschauer zeigen sich erwartungsgemäß begeistert von den beiden „Skyfighters“ mit ihren allerdings im Vergleich wenig spektakulären Sprüngen.

 
Merrylu und Jozsef Richter jun, Truppe Jozsef Richter jun.

Doch wer braucht schon Kunststücke auf künstlichen Pferdestärken, wenn sie auch auf erlesenen Vierbeinern präsentiert werden? Die in den letzten Jahren perfektionierte Jockeyreiterei der Truppe um Direktor Jozsef Richter jun. ist der eigentliche Höhepunkt einer mit vielen großartigen Nummern gespickten Vorstellung. Mit viel Tempo und Verve werden die Tricks ausgeführt, angetrieben von einem zu ungarischer Folklore tanzenden Ballett. Salti von Pferd zu Pferd gehören ebenso dazu wie ein Kopf-auf-Kopf von Jozsef Richter jun. und seiner Frau Merrylu. Beiden gehört mit einem gefühlvollen Pas de Deux zu Pferd auch der zweite Glanzpunkt dieses Programms. Er gipfelt in Merrylus ungesicherten Stand auf dem Kopf ihres Mannes. Wohl einzigartig sind jene Figuren, bei denen sie von Jozsef Richter jun. in Rock`nRoll-Manier um seinen Körper gewirbelt wird.

 
Merrylu und Jozsef Richter jun.
 

Zusammen bringen Jozsef jun. und Merrylu Richter auch die unterschiedlichsten Exoten in die Manege. Angesichts der Teilnahme am kommenden Festival in Monte Carlo haben sie Nummern-Elemente vergangener Jahre mit neuen Tricks kombiniert. So reitet Merrylu zunächst auf einer der beiden Giraffen. Wenn diese dann ein glitzerndes Podest besteigt und das Leuchtgeschirr erstrahlt, ist die Grenze zum Kitsch erreicht. Kamele, Zebras und schlussendlich die zweite Giraffe drehen ihre Runden bei der „exotischen Post“ und laufen dabei unter dem auf zwei Elefanten stehenden Jozsef Richter jun. hindurch. Dann formiert sich das große Karussell mit Elefanten, Kamelen, Zebras, Lamas und Pferden. Rund 30 Tiere auf drei Bahnen sind gemeinsam im Ring. Mit dieser einmaligen Dressur-Leistung, der hochklassigen Reiterei und dem wunderbaren Pas de Deux sind Jozsef Richter jun. und seine Frau Merrylu verdientermaßen Anwärter auf die begehrten Clowns an der Côte d'Azur.


Rosi Hochegger und Rene Casselly jun. 

In Monaco einen der vergoldeten oder versilberten Spaßmacher in Empfang nehmen konnten schon viele der weiteren Akteure dieses Programms. Rene Casselly jun. zeigt erneut die Akrobatik auf den fünf Elefanten der Familie. Gleichwohl sind die Schleuderbrett-Sprünge auf den Rücken seiner tierischen Partner nach wie vor eindrucksvoll. Das sympathische Spiel mit ihren Vierbeinern zeichnet die beiden Darbietungen von Rosi Hochegger aus. Leistungstarke Tricks werden amüsant in einem beschwingten Miteinander präsentiert; ganz gleich, ob Rosi Hochegger im Dialog mit Bettpferd Scout oder zusammen mit ihren Hunden agiert. Das Engagement weiterer Tierlehrer ist ein starkes Signal des Ungarischen Nationalcircus für die Traditionen dieser Unterhaltungskultur.


Mario Berousek, José-Michel-Clowns, Truppe Jozsef Richter jun.
 

Als Ersatz für den verletzten Jongleur Juan Pablo Martinez springt in der besuchten Vorstellung kein geringerer als Mario Berousek ein. Erneut zelebriert dieser seine Schnelligkeit geradezu. Die José-Michel-Clowns setzen nun zur Freude der Zuschauer die ungarischen Festplätze mit ihrem bekannten Entree unter Wasser. Die Kenia-Troupe leitet mit Menschentürmen und Limbo-Tanz stimmungsvoll den Exoten-Block ein. Schließlich ist die Truppe um Jozsef Richter jun. nicht nur auf dem Pferderücken aktiv, sondern wagt im Neon-Licht auch Sprünge und Salti von einer russischen Schaukel in ein Netz. Musikalisch getragen wird das Programm auch in diesem Jahr von einem Live-Orchester und der Sängerin Lady Massala.

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Text und Fotos: Benedikt Ricken