Für den Auftakt im Programm des
niederösterreichischen Circus wird ausgerechnet in Schweizer
Mundart gesorgt, denn Eddy Carello hat eine neue Rolle als
Comedian und Bauchredner gefunden. Bekannte Namen stehen Pate
für seinen Auftritt.
Maria Gschwandnter und Alexander
Schneller, Josy Casselly, Eddy Carello
Im anschließenden bunten Charivari stellt
sich das gesamte Ensemble vor. Und dazu gehört heuer auch Josy
Casselly. Schnell wird ihr das rote Dirndl vom Leib gerissen,
und darunter kommt das Kostüm für ihre Luftnummer zum Vorschein.
Am Schwungseil wagt sie unter anderem viele Abfaller. Schon
fester Bestandteil des Pikard-Ensembles ist die Artistin und
studierte Musical-Darstellerin Maria Gschwandtner. Für das
aktuelle Programm hat sie mit dem jungen Direktor Alexander
Schneller eine Partnerakrobatik mit vielfältigen und
beeindruckenden Figuren einstudiert. Dabei wirkt bei den ersten
Tricks Maria Gschwandnter als starke Unterfrau. Mit rhythmischem
Applaus werden die beiden gefeiert.
Romana und Ilona Schneller,
Gloria Guti
Alexander Schnellers Schwester Romana hat
ihre bekannten Antipodenspiele zum Motto „Edelweiss“ vollkommen
neu gestaltet. Und so jongliert sie mit den Füßen nicht nur ein
überlebensgroßes Exemplar dieser schönen Alpen-Blume. Auch eine
„Vogelscheuche“, einen Tisch und ein Bierfass lässt sie auf
ihren Fußsohlen tanzen. Nach vierjähriger Pause reist ihre
ältere Schwester Ilona ebenfalls wieder mit dem
Familienunternehmen. Sie hat wiederum wichtige Aufgaben u.a. in
den Bereichen Werbung und Restauration übernommen und wirkt
natürlich auch im Programm mit. Augenzwinkernd präsentiert sie
eine charmante Dressur mit Mischlingshunden. Und auch die
jüngste Pikard-Generation ist bereits fix in der Show vertreten.
Die zehnjährige Gloria, Tochter von Romana Schneller und deren
Ehemann Balazs Guti, präsentiert am Vertikaltuch eine
vollwertige Nummer und erntet entsprechend begeisterte
Reaktionen.
"Edelweiss"-Schaubild mit u.a.
Romana und Alexander Schneller, Aron Guti
Der Höhepunkt des Programms ist das große,
alpenländische Schaubild vor der Pause. In ähnlicher Art und
Thematisierung hat es dies bereits in der Vorsaison gegeben.
Wiederum wirken hier alle Ensemble-Mitglieder mit, füllen das „Edelweiss“-Motto
mit Leben. Los geht es mit Romana Schnellers charmantem
Glockenspiel, ehe Maria Gschwandnter und Josy Casselly in
feschen Lederhosen ausgelassen zum bekannten Schlager „Heidi“
tanzen. Und schon ist wieder Romana an der Reihe, die im Laufe
des Schaubildes einige Auszüge ihrer Taubendressur zeigt. Ihr
14-jähriger Sohn Aron demonstriert sein Talent beim Jonglieren
mit vier Bechern. Sein Freund Stefan Dvorak, zu Besuch im Circus
Pikard, darf in der besuchten Vorstellung auf der Rola Rola
mitwirken. Aron und Gloria sind zudem mit ersten Ausflügen in
die Partnerakrobatik vertreten. Der ganze Block ist mit seinen
schnell wechselnden Bildern und Stimmungsliedern ein einziges,
rasantes Vergnügen. Und dieses erreicht seinen Gipfel bei der
Partnerjonglage, die Eddy Carello und Alexander Schneller
gemeinsam einstudiert haben. Gegenseitig nehmen sie sich immer
wieder die drei Keulen ab, mit denen sie zunächst jonglieren.
Bei ihren Passings kreuzt das gesamte Ensembles die Flugbahn der
Requisiten. Und schließlich wird Schneller, auf dem Rücken
liegend und dabei jonglierend, von Carello aus der Manege
gezogen.
Alexander Schneller, Josy Casselly, Maria Gschwandnter
Nachdem die drei Ponys des Circus Pikard
in den Ruhestand gegangen sind, führt Josy Casselly zur
Eröffnung des zweiten Programmteils einige große, schwarz-weiße
Zeigen vor. Maria Gschwandnter hat ihre Kontorsionsnummer
abermals neu gestaltet. Wie gewohnt, überzeugt sie nicht nur mit
ihrer Beweglichkeit und ihrem artistischen Können, sondern auch
mit ihrer umwerfenden Ausstrahlung und Präsenz. Effektvoll ist
der gemeinsame Tanz der Damen im Ensemble in
Schmetterlingskostümen. In effektvoller Weise wechselt Romanas
Kostüm dank eingearbeiteter LED-Lichter die Farben, während
Edelweiss-Blüten darauf projiziert werden. Einen weiteren Beweis
für seine artistische Vielseitigkeit erbringt Alexander
Schneller in seiner Solo-Luftnummer. Als „Phantom der Oper“
agiert er an einem prachtvollen Kronleuchter.
Eddy Carello, Baguti, Maria Gschwandner
Für Heiterkeit sorgt auch in diesem Jahr
Balazs Guti alias Baguti. Zunächst versucht er ein „Pferd“ zu
dressieren. Schnell dreht das Ross mit menschlichem Innenleben
den Spieß um. Später präsentiert er erstmals auf humorvolle
Weise eine Großillusion. Maria Gschwandnter ist hier seine
Partnerin, die scheinbar zerteilt wird. Bei seiner Version der
„Vier Stühle“ schiebt er die Sitzmöbel zum Abschluss wieder
unter die Hosenboden der Mitspieler. Und schließlich hat Baguti
seinen ganz großen Auftritt mit seiner Version der
„Wischmopp-Duetts“. Ein weiteres Mal ist Maria Gschwandtner zu
erleben. Nach ihrem Stepptanz mit Regenschirmen – zu „Singin‘ in
the Rain“ – wechselt sie selbst an einen Riesenschirm. Er ist
das Requisit ihrer Luftdarbietung. Am kreisenden, schwingenden
und still hängenden Schirm zeigt sie gewagte Akrobatik bis hin
zum Genickhangwirbel. Nicht mehr viel sagen muss man wohl zur
bestens bekannten Schlagzeug-Jonglage von Eddy Carello. Sie
wurde als Schlussnummer platziert und zieht auch hier das
Publikum in ihren Bann – Zugaberufe inklusive. Einen kurzen
Gastauftritt hat hier Alexander Schneller, der sich mit Eddy
Carello bei den Bouncingjonglagen misst. |