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Circus Voyage - Tour 2016
www.circus-voyage.de - 77 Showfotos

Nürnberg, 4. Juni 2016: Der Circus Voyage setzt weiter voll auf Tiere. Zur umfangreichen eigenen Menagerie gehören unter anderem Elefanten, Giraffen und Flusspferd. In dieser Saison ist noch Robano Kübler mit seinen Hunden und Tigern hinzugekommen. „Eine Reise durch die größte tierische Circusshow“ ist demnach weiterhin das Motto des zweiten Programmteils. In der ersten Hälfte präsentiert das Unternehmen seinen „Circus unter Wasser“. Zu den auffälligsten Änderungen gegenüber den Vorsaisons gehört, dass die bisherige Moderatorin Bettina Richter nicht mehr in der Manege steht.

Mit ihren engagierten Ansagen war sie ein prägendes Gesicht des Unternehmens. Nun hat sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Menikus selbständig gemacht und ein reisendes Hüpfburgenland gegründet. Dem Circus Voyage bleibt sie dennoch verbunden. Aus der Ferne arbeitet sie in der Circus-Administration mit, für die nun vor Ort Sascha Grodotzki zuständig ist. Und aus dem Off hören wir ihre Moderationen, die in einem Tonstudio professionell aufgenommen wurden. Auf diese Weise trägt sie weiterhin die kleine Rahmenhandlung des ersten Programmteils vor.

 
Robano Kübler, Alicia Spindler, Anastasia Rogall 

Darin geht es darum, dass Artistin Alicia (Spindler) von Meeresgott Poseidon in eine Meerjungfrau verzaubert wird. Um ihre menschliche Gestalt zurückzuerhalten, muss sie das Publikum verzaubern. Dies versucht sie zunächst bei ihrer Kür am Luftring. „Circus unter Wasser“ ist dieser erste Programmteil überschrieben. Die Manege ist in ein Bassin verwandelt, das bereits zu Programmbeginn gefüllt ist. Eine ganze Reihe von Wasservögeln dreht seine Runden um die kleine Mittelinsel. Darauf spielt sich das Geschehen vorwiegend ab. Zum Beispiel bei den bekannten Kontorsionen von Anastasia Rogall in einem großen Metallring. Mein tierischer Favorit in diesem Programm ist die trickreiche Hundedressur von Robano Kübler. Offenkundig mit Freude dabei, zeigen die acht Tiere unter anderem diverse Sprünge. Beispielsweise springt ein Hund auf Hinterbeinen über zwei Artgenossen. Alle acht formen sich zur „Polonäse“. Mit einem Extra-Applaus bedacht wird auch der Rückwärtssalto eines Hundes.

 
Anastasia Rogall, Andreas Bügler alias Peppino, Alicia Spindler 

Ihren zweiten Auftritt beginnt Anastasia Rogall mit Netzakrobatik, bei der sie abermals ihre hohe Beweglichkeit demonstriert. Erst dann wird das wassergefüllte Plexisglasbecken enthüllt, in das sie nun eintaucht. Dynamische Akrobatik im Wasserbecken und in der Luft wechseln sich ab. Mit den Antipodenspielen von Alicia Spindler, mit Laserlicht und Nebel effektvoll gestaltet, wird der erste Programmteil beendet. Als Höhepunkt wird eine Metallstange mit fünf Plattformen und einem Korb am oberen Ende an ihren Füßen befestigt. Über die fünf Stationen lässt sie einen Ball hinauf zum Korb dopsen. Selbstverständlich ist der Zauber am Ende ihres Auftritts gebrochen, und die zeitweilige Meerjungfrau darf ihre menschliche Gestalt behalten. Insgesamt würde man sich jedoch wünschen, dass das Motto „Circus unter Wasser“ wieder konsequenter umgesetzt wird. Fontänenspiele aus der Mittelinsel gab es bei Voyages Wassermanege zwar noch nie. Nun sind allerdings auch die Düsen inmitten des Beckens verschwunden, und der effektvolle Regen aus der Zeltkuppel fällt nicht mehr. Dafür wurde das Wasserbecken in der besuchten Vorstellung schon vor der Pause wieder leer gepumpt – bis dann besagte Wasservögel auf dem Trockenen watschelten. Ein angenehmer Begleiter durchs Programm ist Andreas Bügler alias Clown Peppino. Im ersten Programmteil gibt es „Popcorn gegen Applaus“ und kämpft er gegen einen Haifisch in der Badewanne; im zweiten „verheiratet“ er zwei einander fremde Zuschauer miteinander und macht „Fotos“ von anderen Gästen.

 
Robano Kübler

Teil zwei wird eröffnet mit der Raubtier-Dressur von Robano Kübler. Es ist mehr noch eine Dressurschule, mit welcher Kübler hier am Beginn seiner Karriere im Zentralkäfig steht – übrigens ein ansprechend gestaltetes, auffällig hohes Requisit. Zu Anfang steht die Pyramide mit drei weißen und zwei normalfarbenen Tigern. Neben Sprüngen von Podest zu Podest oder über zwei Artgenossen sorgt besonders die abschließende Milchabnahme aus der Flasche für Staunen. Als bezaubernde Ballerina zu Pferd erleben wir im Anschluss Alicia Spindler, u.a. mit Sprüngen durch einen Reifen und über Tücher. Ihr Vater Alois präsentiert in einem ersten Dressurblock zunächst drei Kamele und vier Lamas, dann einen Sechserzug Friesen. Mit einem Doppelsteiger und einem knicksenden Pony findet dieser Tierreigen seinen Abschluss


Diana Richter, Leonardo Spindler

Spindlers 14-jähriger Sohn Leonardo überzeugt wenig später mit seinen Balancen auf dem elastischen Sprungseil. Unter anderem balanciert er einen Medizinball auf einem Fuß und jongliert dabei mit drei Keulen. Auch der Sprung über eine Hürde und durch einen Feuerreifen gehören zum Repertoire, das hier mit großem Jubel bedacht wird. In bekannt kurzen Auftritten werden die afrikanischen Großtiere von Alois Spindler und Diana Richter präsentiert. Auf die vier Elefanten mit Fußballspiel und Zweibeinstand sowie Hochsitzer eines Tieres folgt Flusspferd Jedi, das sich über Leckerli freuen darf. Auf die Giraffenvorführung wird in der besuchten Vorstellung aufgrund der schlechten Witterung verzichtet. Mit den Fahrten durch die Motorradkugel von Nico Spindler und Partner findet das Programm seinen Abschluss.

Die zufriedenen Reaktionen zeigen, dass die Erwartungen des Publikums auf den sehr gut besetzten Rängen erfüllt wurden. Dank der umfangreichen Tierschau und des großen Hüpfburgenlandes gibt es hier – gerade für Kinder – über die Vorstellung hinaus noch vieles mehr zu erleben. Als gute Wahl hat sich offenbar der Standplatz in einem stark frequentierten Einkaufs- und Gewerbegebiet erwiesen, der von den Menschen in Nürnberg und Umgebung so gut angenommen wurde, dass der Circus Voyage sein Gastspiel verlängern konnte.

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Text; Markus Moll; Fotos: Tobias Erber