Dieser Zusatz scheint für dieses
Unternehmen allerdings keinesfalls zu hoch gestochen. Das
Programm beginnt mit der Begrüßung durch Jiri Berousek senior,
welcher persönlich durch die fast dreistündige Vorstellung führt.
Duo Peris, Jiri
Berousek jun.
Mit der Rollschuhnummer des Duo Peris folgt die erste
Darbietung, bei der zu „Far from over“ von Frank Stallone alle
gängigen Tricks von Spagat bis Genickhangwirbel gezeigt werden.
Auch ein Zuschauer wird hierbei einbezogen. Als erste
Tierdarbietung sehen wir die grandiosen Pferdedressuren des
Hauses. Dieser umfangreiche Block startet mit einer dreifachen
hohen Schule, geritten von Jiri Berousek junior, seiner
Schwester Renata und seiner Frau Petra. Daraufhin tummeln sich
sechs weiße Araber im Nebel, ehe sie von Renata Berousek zu
diversen Gruppenläufen und Pirouetten angeleitet werden. Nach
kurzer Zeit gesellen sich sechs braune Araber hinzu, und Jiri
Berousek jun. übernimmt die Peitschenführung. Sehr sicher und
ohne Ausbinder werden die schwierigsten Tricks gezeigt.
Besonders interessant ist zum Beispiel der Aufbau des Fächers,
bei dem sich immer das letzte Pferd der Gruppe löst und entgegen
läuft. Ein doppelter, sich überkreuzender Rundsteiger von Jiri
und Renata Berousek leitet zu einer Vielzahl verschiedener
Steiger über. Diese Pferdedressuren gehören auf jeden Fall zu
den besten in Europa.
Miguel Peris,
Sidney Balder, Jennifer Reuher
Es schließt sich der erste
Auftritt von Clown Sidney Balder an, in dem er einen originellen
Kampf mit den Tücken eines Klaviers zeigt. Balder müsste auch
vielen deutschen Circusfreunden bekannt vorkommen, da er mehrere
Jahre zusammen mit seinen Brüdern bei Barum zu erleben war. Als
Clownstrio trennten sie sich vorletztes Jahr. In seinem zweiten
Auftritt vor der Pause entführt er die Zuschauer in das Reich
der Zauberei und lässt unter anderem seinen Kopf verschwinden.
Außerdem überbrückt er mit seiner Trompete den Aufbau des
Flugtrapezes und gründet mit vier Besuchern eine Band. Dabei ist
sehr zu loben, dass keiner seiner Auftritte zu lange gerät und
sie stets mit eigenen Einfällen versehen sind. Jennifer Reuter
lässt uns in den Genuss einer starken, traumhaft aufgemachten
Strapatennummer kommen. Zu „A Thousand Years“ von Christina
Perri zeigt sie eine sehr anspruchsvolle Arbeit, die in einem
freihändigen Spagat mit anschließendem Abfaller in den
einseitigen Fußhang gipfelt. Sie ist die Freundin von Adrian
Ramos, Truppenchef der Flying Ramos. Nach den Strapaten tritt Miguel
Peris als Human Slinky auf.
Jiri jun. und
Renata Beroussek
Als Pausennummer präsentiert Jiri Berousek jun.
die Exoten des Hauses. Der ca. 20-minütige
Dressurblock wird von zwei Bauchtänzerinnen eingeleitet und beginnt mit
der umfangreichen Laufarbeit von sechs Zebras. Weiter geht es
mit jeweils vier Dromedaren und Kamelen sowie im Anschluss vier
Rindern und sechs gescheckten Eseln. Ein großer Hingucker ist
die 51-jährige Elefantendame Mala. Sie zeigt unter anderem
Hochsitzer und Handstand. Tierisch geht es auch nach der Pause
weiter, nämlich mit Renata Berousek und ihren Papageien.
Ungewöhnlich beginnen sie ihre Darbietung mit Freiflügen, ehe
sie sich als Fahrradfahrer beweisen oder eine Fahne hissen. Eine
klassische Tuchdarbietung zeigt danach Alicia Peris. Dass Jiri Berousek junior nicht nur ein hervorragender Tierlehrer ist,
sondern auch manegenreif jonglieren kann, beweist er uns mit
seiner Jonglage im Tennis-Look. Variationsreich werden hier bis
zu fünf große Tennisbälle und fünf Tennisschläger in die Luft
geworfen. Den Aufbau der kommenden Nummer überbrückt Clown
Sidney auf der Tribüne mit seiner Trompete.
Flying Ramos, Jiri
Berousek jun.
Als artistischer
Höhepunkt des Programms folgt nun die Flugtrapeznummer der neu
gegründeten Flying Ramos, welche ihren ersten Auftritt beim
letzten „Great Christmas Circus“ der Familie Wille in Frankfurt
hatten. Die fünf Personen, darunter Strapaten-Artistin Jennifer
Reuter sowie die von den Flying Costa (u.a. Charles Knie) bekannten
Künstler Adrian Ramos und Saulo Mendoca, zeigen alle klassischen Tricks
inklusive dem dreifachen Salto, welcher in der von uns besuchten
Vorstellung im zweiten Versuch gelang. Der „Todessprung“ aus der
Kuppel beendet die Darbietung. Die „Flying Ramos“ sind über
Weihnachten im Europa-Park Rust zu erleben. Traditionell als
Schlussnummer ist die große Bärendressur von Renata und Jiri
Berousek jun. platziert. Was man vor zwanzig Jahren auch
hierzulande noch bei einigen Unternehmen erleben konnte, ist bei
Berousek ein fester Bestandteil der Show und wird vom zahlreich
erschienenen Publikum mit viel Beifall honoriert. Die beiden
Tiere aus eigener Zucht beginnen ihre Darbietung mit dem
Rollerfahren. Jeweils einer der Bären balanciert danach auf dem
Schlappseil oder einer Kugel, jongliert eine Walze mit
brennenden Enden mit den Füßen, fängt Reifen während er auf
einem Leitergestell steht oder springt über Hürden. Zum Schluss
fährt eines der gepflegten Tiere mehrere Runden auf dem
Motorrad. Toll, so etwas in Europa noch erleben zu können.
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