Doch von vorne: Seit 2000 sind Jonny
Weisheit und seine Frau Manuela (geb. Kaiser) sowie die fünf
Kinder Mandy, Jessica, Jacqueline, Giovanni und Aljosha mit
ihrem eigenen Circus Baruk auf Tournee. Seit dem letzten Jahr
wird in einem neuen Zweimaster mit Abseglungen gespielt. Innen
erwarten die Besucher ein Holzbankgradin, Logenstühle sowie ein
samtroter Artisteneingang. Die Lichtanlage ist komplett mit LED
ausgerüstet und leuchtet das Geschehen stimmungsvoll aus; die
stets passend ausgewählte Bandmusik wird am Schlagzeug
akzentuiert. Hinter dem Zelt befindet sich der Tierbestand des
Circus, welcher aus Pferden, Ponys, Kamelen, Lamas, Zebras sowie
Ziegen besteht.
Mandy,
Manuela und Jonny Weisheit
Eröffnet wird das Programm von Mandy
Weisheit, welche auf einem Kamel in die Manege reitet und von
dort aus ihre klassische Tuchakrobatik beginnt. Abfaller, Spagat
und verschiedenste Posen prägen diese Darbietung. Diese
effektvolle Eröffnung wird abgerundet durch Manuela Weisheits
Begrüßung. Sie begleitet das Publikum auch durch das weitere
Programm. Jonny Weisheit stellt sein Pferd Apache in einer
abwechslungsreichen Einzelfreiheit vor, die durch Schulschritte
bereichert wird. Zur Freude der Kinder stürmen vier Ponys in die
Manege, die erst seit wenigen Monaten im Circus Baruk zu Hause
sind. Relativ sicher zeigen sie schon ein abwechslungsreiches
Repertoire.
Giovanni, Aljosha, Jacqueline und Jessica Weisheit
Seinen ersten Auftritt hat nun Giovanni,
der Rola-Rola und Handstandakrobatik kombiniert. Assistiert wird
ihm hierbei von seiner Schwester Jacqueline, mit der er ein
flottes Tänzchen hinlegt und für ordentlichen Schwung in der
Manege sorgt. Aufgegriffen wird dieser von Jessica Weisheit mit
ihren Hula-Hoops. Hier vereinigen sich Ausstrahlung und Können
zu einem mitreißenden Ganzen. Mehr als 20 Reifen, die sie in
Bewegung hält, schließen diese Darbietung ab. Als Clowns blödeln
sich Jacqueline und Aljosha durch ein originelles Entree rund um ein Picknick, das dank Aljosha für Jacqueline wirklich ungemütlich wird. Erwähnenswert
ist auch die ausdrucksstarke Mimik der beiden Akteure. An dieser
Stelle im Programm wechselt man immer zwischen Picknick- und
Karate-Entree ab. Später erleben wir Aljosha noch mit der
bekannten Balance-Reprise, bei der sich die Logengäste vor einem
herunterstürzenden „Wassereimer“ fürchten müssen. Natürlich sind
nur ein paar Konfettischnipsel darin und kein kühles Nass.
Jacqueline, Jonny und Giovanni Weisheit
Wahre Routiniers sind Jonny Weisheits vier
Pinto-Schecken. Absolut sicher zeigen die schon älteren Tiere
verschiedenste Fächer, Gegenlauf, Pirouetten und einen Steiger.
Aktuell hat der Circus damit begonnen, eine neue
Freiheitsdressur mit Palominos aufzubauen. Großen Wert legt man
bei Baruk auf die Verpackung der einzelnen Darbietungen. So
gruppieren sich um die Trinka für Jacquelines Antipodenspiele zu
Beginn des zweiten Teils Palmen. Alle Requisiten und Kostüme
sind farblich passend im Zebra-Look gestaltet. Höhepunkte dieses
Ausflugs in wärmere Regionen sind die Tricks mit vier Bällen
sowie das abschließende Herumwirbeln einer Walze mit
Feuerkreuzen. Eines der Highlights im Programm ist Giovanni Weisheits Jonglage. Er beginnt auf dem Boden und jongliert mit
bis zu jeweils fünf Fußbällen und Keulen. Doch damit nicht
genug. Hoch zu Ross folgen nun noch weitere Jonglagen mit
Ringen, Keulen und Fackeln. Diese, so nicht oft zu sehende
Kombination aus normaler Jonglage und Jonglage zu Pferd wird
dementsprechend vom Publikum honoriert und hätte sicher eine
prominentere Platzierung im Programm verdient.
Jonny
Weisheit
In den Wilden Westen gelangen wir mit
Jessica, die zum „Farbenspiel des Lichts“ attraktive Posen und
Abfaller am Trapez zeigt. Sie beginnt mit eher ruhigen
Sequenzen, um dann am Schwungtrapez den Luftraum auszunutzen.
Stimmig wird diese Szene durch Tipis, die in der Manege
aufgestellt sind. Schlussnummer ist Jonny Weisheits
Kamelfreiheit der etwas anderen Art. Seine zwei großen Tiere
zeigen erst eine klassische Laufarbeit, um dann von einem Pinto
in Achtern umkreist zu werden. Es folgen außergewöhnliche
Tricks, wie die Mund-zu-Mund-Abnahme von Leckerli. Jonny
Weisheit verkauft sich hier sehr sympathisch als komischer
Sultan, der auch einmal von einem Kamel erschreckt werden kann.
Im Finale stellt Manuela Weisheit alle ihre Familienmitglieder
vor. Zum Abschluss verabschieden sich die Artisten in einem
wirbelnden Jonglage-Bild, dass mit einem kleinen Feuerwerk
gekrönt wird. |