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Cirkus Arena - Tour 2016
www.arena.dk ; 95 Showfotos

Ballerup, 28. August 2016: Ende 2015 hat Patrick Berdino an der zwölften Staffel der beliebten TV-Show „Vild med dans“ teilgenommen. Im dänischen Pendant zu „Let's dance“ treten Paare aus Prominenten und Profitänzern zum Wettstreit auf dem Parkett an. Was liegt da näher als die so gewonnene Popularität auf den Circus der Familie zu übertragen. So steht die Produktion 2016 des Cirkus Arena unter dem Titel „Vild med Cirkus!“. Übersetzt also etwa „Verrückt nach Circus!“. Und Patrick Berdino hat sich dazu Verstärkung aus der Fernsehsendung mitgebracht.

Moderatorin Sara Maria Franch-Maerkedahl gewann die elfte Staffel, Singer und Songwriter James Sampson war ebenfalls Kandidat der zwölften. Gemeinsam präsentiert dieses Trio nun das aktuelle Arena-Programm. Man merkt ihnen an, dass sie Profis im Unterhaltungsgewerbe sind.


Ausschnitt aus dem Finale

Die Aufmachung der Show hat sich enorm gesteigert. Zusätzlich zu den bereits genannten Neuerungen gibt es ein herrliches Ballett. Die acht Tänzerinnen haben wunderbare Auftritte in sehr geschmackvollen Kostümen. Die Lichtanlage wurde aufgestockt. Wenngleich sie stimmig eingesetzt wird, ist noch weiter Luft nach oben. Für die Musik ist einmal mehr Alex Bozic verantwortlich. Dass über der breiten roten Gardine nur jeweils zwei Musikerinnen und Musiker sitzen, mag man gar nicht glauben. Das Quartett sorgt, nicht zuletzt dank musikalischem Können, ausgeklügelter Arrangements und technischer Unterstützung, für einen grandiosen Sound über alle Stilrichtungen hinweg.


Jimmy Folco und "Partner"

Noch vor dem Opening hat „Laserman“ Samyr Brasil seinen Auftritt. Er zaubert schöne Effekte ins Chapiteau, gehört aber nicht zu den stärksten Vertretern dieses populären Genres. Geballte Power dann beim eigentlichen Start mit unseren Gastgebern und dem Ballett. Es ist ein fröhliches Eröffnungsbild voller positiver Energie. Die Herren tragen Frack, die Dame ein schickes Kostüm. Bis zum Ende der Show haben sie alle diese Outfits gegen glitzernde Circus-Livrees eingetauscht. Derweil nimmt Patrick Berdino seine beiden Gäste mit in die Welt des Circus. Sie versuchen sich auf dem Trampolin, dem Trapez oder als Jongleure. Dazu gibt es Plaudereien untereinander. Bei der folgenden Freiheitsdressur von Laura Berdino steht James Sampson auf einer Bühne an der Piste und singt hinreißend „Me and Mrs. Jones“ sowie „All night long“. Dazu laufen sechs Friesen ihre Figuren. Sie tragen rote Geschirre, passend zum Kleid von Laura Berdino. Ein optischer und akustischer Hochgenuss! Nach einem Jahr Pause zu Arena zurückgekehrt ist Hausclown Jimmy Folco. Im ersten seiner Auftritte liefert er sich eine Wasserschlacht mit einem Jungen aus dem Publikum, die auch für die Logengäste nicht ganz „ungefährlich“ ist.


Paolo Kaiser, Jean, Nonstop Team

Dynamisch geht es weiter mit Paolo Kaiser und Partnerin. Der Tscheche zeigt rasante Artistik auf der Rola-Rola. Seine Spezialität ist nicht das Stapeln möglichst vieler Rollen, sondern es sind die Sprünge, die er immer wieder sicher auf dem Brett landet, welches auf einer Rolle liegt. So beispielsweise den Rückwärtssalto. 2015 war Ekaterina bei Arena am Schwungtrapez zu sehen. Bei ihrer diesjährigen Kür an Bungeeseilen im UV-Licht stehen visuelle Effekte im Vordergrund. Zwei Seelöwen des Cirkus Arena bringen Dana und Jean in die Manege. Die Vorführer gehörten früher zur Schleuderbrett-Truppe Catana. Nun präsentieren sie Viktor und seinen kleinen Bruder Oskar. Die patagonischen Robben haben viel gelernt, wie sie mit großer Freude beweisen. Einzig ihre Trainer könnten sich etwas extrovertierter geben. Nach einem Auftritt des Balletts in Clownskostümen wird Jimmy Folco zum Magier, bei dem alles daneben geht. Selbst die anfängliche Unterstützung durch James Sampson kann da nicht helfen. Als Nonstop Team erleben wir die Truppe Cretu mit einer neu einstudierten Trampolinakrobatik. Zwischen den beiden Trampolins steht ein „Haus“ aus Plexiglas. So geht es voller Schwung in die Pause. Denn diese Darbietung ist nicht nur artistisch stark, sondern gibt ein atemberaubendes Tempo vor. Ganz so wie es sein muss.


Truppe Cretu

Im zweiten Teil präsentiert sich die Truppe Cretu dann in ihrer Paradedisziplin, dem Schleuderbrett. Mit Hilfe der Wippe baut die große Formation Menschentürme bis hin zum Sechs-Mann-Hoch. Zumeist dient eine Perchestange zur Stabilisierung. Es geht Schlag auf Schlag, wenn die Rumänen ihre gewagten Salti und Schrauben drehen. Davor holt uns ein herrliches Schaubild mit Tanzszenen aus der Pause ab. Neben dem Ballett ist James Sampson mit Frau und den beiden Kindern zu sehen. Unterhaltung von der ganzen Familie für die ganze Familie sozusagen. Dromedare und Lamas hören auf die Kommandos von Patrick Berdino. Bei dieser Exotenfreiheit beweist der Circusallrounder, dass er auch mit den Arena-eigenen Tieren auf Du und Du ist. Absolut sehenswert ist die Handstandakrobatik des Trio Creation. Sofia, Daria und Valeria arbeiten zumeist synchron auf jeweils nur einem Handstab. Bemerkenswert ist nicht nur die anspruchsvolle Trickfolge. Vielmehr fasziniert, dass die drei jungen Ukrainerinnen den Großteil ihrer Nummer ohne Absetzen absolvieren.


Trio Creation, Elefant aus der Gruppe von Rudi Althoff, Mario Berousek

Mit talentierten Hilfsmusikern aus dem Publikum spielt Jimmy Folco die Orchester-Nummer. Dank des Geschicks des Maestros wird daraus ein Lachschlager, der den unmittelbar Beteiligten genauso viel Spaß bereitet wie den restlichen Besuchern der Vorstellung. Bestens angefreundet haben sich Rudi Althoff und die drei afrikanischen Elefantendamen des Cirkus Arena. Der deutsche Tierlehrer und die prächtigen Dickhäuter zeigen eine hervorragend eingespielte Manegenkür. Das Zusehen bereitet große Freude. Ein breites Trickrepertoire wird harmonisch und sehr flott vorgeführt. Um die Geschwindigkeit noch zu steigern, bedarf es schon eines Mario Berousek. Dem tschechischen Highspeed-Jongleur gehört die Schlussnummer. In irrwitzigem Tempo lässt er seine silbernen Keulen durch die Luft tanzen. Immer schneller schickt er sie auf ausgeklügelte Bahnen, um sie anschließend sicher wieder aufzufangen.

„Dream on“ singt James Sampson mit Unterstützung der Band zum groß aufgemachten Finale. Dieser Aufforderung kommen wir gerne nach. Mit seiner Show macht es der Cirkus Arena einem leicht, noch Tage später von der Vorstellung zu träumen. Was die Präsentationen angeht, hat das dänische Unternehmen wirklich einen Quantensprung hingelegt, der auf ganzer Linie begeistert. Hinzu kommt ein bestens besetztes Programm mit vielen Tieren, die alle Arena selbst gehören. Nur einer ist in diesem Jahr nicht im Scheinwerferlicht zu erleben. Direktor Benny Berdino, gerade feierte er seinen 70. Geburtstag, verzichtet 2016 auf seine gewohnte Rolle als Sprechstallmeister.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch