Und das mit ersten Erfolgen:
bekanntlich konnte die Familie Renz vor Gericht bewirken, dass
die drei Elefantendamen zumindest bis zum Ende der laufenden
Saison mitreisen dürfen. Ein Transportverbot, so das Gericht,
hätte zu gravierende Einschnitte für den Tourneebetrieb und
somit für die Wirtschaftlichkeit eines jeden Circus bedeutet. So
sind die Dickhäuter aktuell zwar nicht in der Manege, zumindest
aber in ihren großen Paddocks für die Besucher zu bestaunen.
Franz Renz
Beim bereits einige Wochen
zurückliegenden Besuch in Raalte ergab sich also eine der
(hoffentlich vorläufig) letzten Gelegenheiten, die Elefanten in
Aktion in der Manege zu erleben. Zusammen mit Franz Renz zeigen
sie ein wunderbar harmonisches Zusammenspiel zwischen Mensch und
Tier, das den jahrzehntelangen vertrauensvollen Umgang
miteinander deutlich macht. So ist es auch kein Problem, Kinder
aus dem Publikum auf dem Rüssel durch die Manege tragen zu
lassen. Daneben gehören klassische Abläufe bis hin zum Big Mount
zum Repertoire. Mit Brotlaiben werden die Elefanten immer wieder
belohnt.
Franz Renz junior, Anthony und Bernardo Renz
Tierdressuren sind die große
Domäne der Familie. Das Talent hat Franz Renz offenbar an die
nächste Generation weitergegeben. So agiert beispielsweise Franz
Renz junior mit der gleichen sympathischen Unaufgeregtheit. Er
leitet etwa die gemeinsame Arbeit von drei Trampeltieren und
drei Arabern an. Zwei exotische Rinder gesellen sich dazu und
sorgen so für ein tolles, die Manege füllendes Bild. Dieses
bietet auch die klassische Freiheit mit vier Arabern, die Franz
junior ebenfalls vorstellt. Gruppen- und Solosteiger schließen
die Darbietung. Auch Anthony Renz bringt Pferdestärken ins Rund
– mit einem Sechserzug Ponys und einem „Groß & Klein“. Zusammen
mit seinem Bruder Bernardo brilliert er zudem mit einer Mischung
aus Jockey-Reiterei und Jonglage zu Pferd, welche im Passing
gipfelt.
Germano Renz, Georgina Kaselowsky
Den komischen Part übernimmt
Germano Renz, ein Neffe von Franz Renz. Trotz wenig glücklicher
Kostümauswahl findet sein erster Auftritt als „Mann im
Gummiballon“ Gefallen. Beim zweiten Einsatz greift auch er auf
Mitwirkende aus dem Publikum zurück, lässt sie tanzen und
demonstriert mit ihnen die „vier Stühle“. Seine Kubus-Jonglage
ist dagegen sehr modern gehalten, mit Feuer-Effekten und
sprühenden Funken. Zudem übernimmt Germano Renz die kurzen
Ansagen aus dem Off und die Moderation des Finales. Georgina
Kaselowsky, Partnerin von Franz Renz junior, demonstriert kontorsionistisches Können an den Vertikaltüchern. Seit Jahren
mit der Familie Renz verbunden ist Benjamin Pfeiffer. Immer
wieder kehrt der Absolvent der Berliner Artistenschule hierher
mit seinen technisch versierten Jonglagen zurück. Aktuell zeigt
er eine Darbietung mit fluoreszierenden Bällen.
Skarlett Renz, Finale
Klare
Höhepunkte im Programm sind die Auftritte von Skarlett Renz.
Ihre Darbietungen am Schwungseil und Luftring sowie mit ihrer
lebhaften Hundemeute sind nicht nur leistungsstark. Mehr noch
mehr begeistert das sympathische, mitreißende Auftreten der
jungen Dame
–
stets mit einem strahlenden Lächeln umwerfend garniert. Sie ist
ein Beweis dafür, dass man nicht immer zu den
„Big
Playern“
gehen muss, um wirklich gute Nummern zu sehen. Ganz so wie das
komplette Unternehmen ein Beispiel dafür ist, dass es auch
heutzutage nicht der perfekt durchgestylten Show bedarf. Es sind
andere Zutaten, die guten Circus ausmachen, allen voran:
sympathische Akteure
–
der Circus Renz International hat sie. |