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Circus Probst - Tour 2014
www.circus-probst.de ; 70 Showfotos

Hamburg-Harburg, 3. September 2014: „Leidenschaft“ heißt es auch in diesem Jahr beim Circus Reinhard Probst; und selten ist ein Programm-Titel treffender. Abwechslungsreich und flott in Szene gesetzt, mit schönen Lichteffekten und guter Live-Musik des Orchesters unter der Leitung des neuen Kapellmeisters Nikolay Kozak, zeigt sich die Show, die in weiten Teilen aus dem Vorjahr bekannt ist. Neu dabei sind allerdings Ludvik Berousek mit seinen weißen Löwen sowie die Clown-Familie Stoliarov, die bereits beim vergangenen Gelsenkirchener Weihnachtscircus der Familie Probst zu erleben waren.

Sie lösen mit ihren Späßen die in den administrativen Bereich gewechselte Sonja Probst alias „Lolli“ ab. Ihre Schwester Stephanie Probst steht weiterhin in der Manege. Mit ihren vielfältigen Tierdressuren führt sie die große Stärke und Tradition der Familie Probst fort.


Daikel Castillo Hernandez, Stephanie Probst, Stoliarov Clowns

Mit Stephanie Probst beginnt das Programm denn auch, die mit vier Dromedaren unterschiedliche Laufarbeiten und Drehungen zeigt. Direkt im Anschluss zeigt die Direktionstochter mit neun Pferden eine edle Dressur-Darbietung, die mit mehreren Steigern endet. Ein erstes artistisches Ausrufezeichen setzt der Jongleur Daikel Castillo Hernandez, der dem Publikum gleich mit kubanischer Lebensfreude einheizt. Er beginnt zwischen den Zuschauern, bevor es dann mit bis zu fünf Keulen oder sieben Ringen im Manegenrund weitergeht. Es scheint, als seien keine Bälle vor ihm sicher; er jongliert einfach alles: viele kleine Bälle, Fußbälle oder auch Pingbongbälle mit dem Mund. Nachdem sie bereits im letzten Gelsenkirchener Weihnachtscircus das Publikum zum Lachen brachten, feiern die Stoliarovs nun ihr Debüt im Saisonprogramm des Circus Probst. Vladimir Stoliarov und Sohn Denis zeigen zunächst ein gelungenes Marionettenspiel. Der Vater lässt seinen Sohn aus einer Kiste steigen und treibt ihn dann zu vielen lustigen Verrenkungen an.


 
Tamara Khourchoudova, Utnier Aquino, Sergiu Mosanu

Auch 2014 zeigt Tamara Khourchoudova ihre Antipodenspiele mit bis zu vier Tüchern, bei denen sie sich auch – zum Beispiel in einer Fußschlaufe hängend – gen Kuppel ziehen lässt. Für einen tollen Effekt sorgt sie mit der Jonglage eines großen LED-Tuchs und leuchtenden Stäben an den Händen. Sergiu Mosanu alias „Jim Bim“ verbindet mit seiner bewährten Trampolinnummer gute Komik und Können und begeistert so auch in dieser Saison die Zuschauer. Utnier Aquino zeigt eine trick- und risikoreiche Schwungseilnummer. Unterschiedliche Abfaller und Posen wagt der Kubaner dabei ohne jede Sicherung. Für Entspannung sorgen dann erneut die Stoliarovs mit einer Hula Hoop-Reprise. Sie jonglieren mit den Reifen oder lassen sie um ihre oder um die Körper der Zuschauer kreisen. Vor der Pause zeigt Stephanie Probst mit großer Souveränität die bekannte große Exotennummer mit 15 Tieren aus der ganzen Welt.


Löwen von Ludvik Berousek, Tony Erblay Fernandez

Den zweiten Teil eröffnet Ludvik Berousek mit seiner großen weißen Löwengruppe. Er kuschelt mit seinen Tieren, lässt sie übereinander oder durch einen Reifen springen. Ein großer Beweis für Vertrautheit mit seinen Tieren ist auch der Rachentrick. Die Umbaupause überbrücken die Clowns mit Luftballonspielereien auf den Rängen, bevor Adele Fame (Weiser) an den Strapaten brilliert. Was die junge französische Artistin zeigt, ist mehr als beeindruckend. Mit großer Kraft und toller Ausstrahlung zeigt sie unterschiedliche Abfaller, den Spagat oder auch Wirbeltricks. Genauso beeindruckend geht es mit Tony Erblay Fernandez am Mast weiter. Voller Kraft und Poesie zeigt er unter anderem die menschliche Flagge. Für den kommenden Gelsenkirchener Weihnachtscircus wird diese Darbietung gerade zur Luftnummer umgebaut.


Castillo Brothers, Stephanie Probst, Stoliarov Clowns

Was als musikalische Begleitung der Trapezkünstlerin beginnt, endet bei den Stoliarovs natürlich im Chaos. Denn die beiden Komiker bringen die Artistin immer wieder ins Straucheln, hängen am Ende naturgemäß selber mit am Trapez. Nachdem alle drei Akteure wieder festen Boden unter den Füßen haben, demonstriert Stephanie Probst ihr Können ein weiteres Mal mit der temporeichen Ungarischen Post mit bis zu sechs Pferden. Kaskaden am laufenden Band bieten Daikel Castillo Hernandez und Utnier Aquino als Castillo Brothers. Als Schlussnumer zeigt Tamara Khourchoudova ihre Darbietung am Schwungtrapez mit gewagten Pirouetten und Abfallern, beispielweise aus dem Kniehang auf die Ferse rutschend.

Im abschließenden Finale verabschieden sich alle Artisten und Direktor Reinhard Probst vom begeisterten Publikum. Für jeden Gast war sie offenbar spürbar, die „Leidenschaft“. Dies wird bestimmt auch im nächsten Jahr so sein. Dann können sich die Menschen in Süddeutschland davon überzeugen lassen. Für die zu Arlette Gruss wechselnden Tamara Khourchoudova und Adèle Fame wird 2015 dann die Wuqiao Acrobatic Troupe mit ihren hochkarätigen Darbietungen zum Ensemble stoßen.

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Text und Fotos: Daniel Neils