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Zirkus Stey - Tour 2013
www.stey.ch ; 65 Showfotos

Uster, 1. April 2013: In den Hausfarben schneeweiß und rot präsentieren sich die nagelneuen Zeltanlagen des Schweizer Zirkus Stey. Jeweils 13 Meter sind die vier Masten hoch, 28 Meter beträgt der Durchmesser, Sturmstangen gibt es keine. Das Chapiteau wird bei Stey als „Castello“ geführt, da es dank seiner vier Türme einem Schloss ähnlich sehe. Das passende Vorzelt kann in der Variante mit einem Mast (16 x 12 Meter) oder zwei Masten (24 x 2 Meter) aufgebaut werden. In Uster wurde die kleinere Variante gewählt. Davor bietet der freundliche Werbeclown Lubino (alias Dieter Lübben) Programmhefte an.

Große Teile des Wagenparks erstrahlen ebenso in neuem Glanz, sie wurden über den Winter frisch gestrichen. Der geschmackvolle samtrote Artisteneingang mit dem Orchesterpodium prägt das Bild im Zelt.


Neues Chapiteau und Vorzelt

Nunmehr in der vierten Saison reist Stey wieder, und seit knapp einem Jahr ist Frank J. Keller an entscheidender Stelle für dieses Unternehmen tätig. Der langjährige leitende Mitarbeiter des Circus Krone fungiert nun als geschäftsführender Direktor neben Circuschef Martin Stey.


Ren Yanan, Galyna Novikova, He Yuan

Doch nicht nur das neue Zelt, auch das Programm kann sich sehen lassen. Es wird ausnahmslos von der schwungvollen Livemusik des fünfköpfigen Orchesters unter der Leitung von Iurii Kharchenko begleitet. Das klassische Nummerngirl Galyna Novikova begleitet die Besucher in stets wechselnden Kostümen durch das Programm. Für die Hauptattraktionen sorgen drei Chinesen, die im vergangenen Jahr beim Circus Harlekin zu sehen waren. Als Pausennummer verblüfft Ren Yanan auf dem Schlappseil mit der gleichen, sensationellen Trickfolge wie sein wesentlich bekannterer Artistenschul-Kollege Zhang Fan. Kopfstand, Handstand auf der Leiter, Kopfüber-Fahrt auf dem Einrad und Balancen auf dem weit ausschwingenden Seil werden neben weiteren Tricks geboten. Artistin He Yuan katapultiert vor dem Finale mit dem rechten Fuß Schalen und Löffel auf ihren Kopf – während sie auf dem Einrad sitzt und später sogar mit ihrem Einrad auf einer großen Kugel balanciert. He Yuans Partner Yang Rui und Ren Yanan haben zudem eine starke Hand-auf-Hand-Nummer einstudiert, die im vergangenen Jahr bei Harlekin Premiere hatte und nun bei Stey zu erleben ist.


Brigitta und Gabor Szokolai, Eduardo, Maria Janeckova

Mit zwei Luftnummern ist das Duo Brigitta und Gabor Szokolai im Programm vertreten. An den Strapaten übernimmt auch die Partnerin mehrfach die tragende Rolle. So hängt sie quasi im Spagat; mit einem Fuß steckt sie dabei in einer Halteschlaufe, am anderen hängt der Partner. Gewagte Positionswechsel und interessante Haltetricks prägen später die gemeinsame Arbeit am Trapez ohne Longensicherung. Eine höchst sympathische Vertreterin des Hula Hoop-Genres ist Maria Janeckova. Sie lässt scheinbar mühelos acht Ringe gleichzeitig um Beine, Körper und Arme kreisen oder fängt eine große Zahl ihr zugeworfene Ringe. Ebenso sympathisch ist ihr Partner Eduardo, der zunächst als verrückter Koch temperamentvoll die Teller drehen lässt und sieben Löffel gleichzeitig in sieben Gläser befördert. Außerdem ist er als Clown unter anderem in zwei Szenen mit Publikumsbeteiligung zu sehen. Sie bleiben auch für die mehr oder minder freiwilligen Mitspieler harmlos. Der Autor hat es sozusagen getestet.


Martin Stey und Eduardo, Mignon Bratuchin

Zweiter Reprisenclown in diesem Programm ist, wie früher Vater sein Rolf, Direktor Martin Stey. Er präsentiert Klassiker wie die „Eintrittskarte“ und gemeinsam mit Eduardo ein heiteres Gewinnspiel. Dabei dürfen alle Kinder in die Manege kommen und ihre Schuhe ausziehen, die alsbald kräftig durcheinander gewirbelt werden. Wer die Schuhe am schnellsten wieder anhat, der gewinnt. Hauptpreis ist – dank Sponsor – eine elektrische Zahnbürste. Und auch mit Tieren steht Martin Stey in der Manege. Seine fünf Maultiere und Esel sind eine Leihgabe des Circus Harlekin. Mignon Bratuchin, ehemals Kosakenreiterin u.a. im Circus Barum, ist nach der Pause als Schulreiterin im spanischen Stil zu erleben. Geschickt setzt sie dabei die traditionelle “Garocha“ ein und dreht darum ihre Figuren. Ihre Miniatur-Dressur mit Pony und darauf reitendem Hund eröffnet das Programm.

Auch in diesem Jahr bietet der Zirkus Stey ein traditionelles und durchweg unterhaltsames, ansprechendes Programm, das im bunten Finale mit Flaggenparade aller Artisten und Verabschiedung durch Direktor Martin Stey seinen Abschluss findet.

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Text: Markus Moll; Fotos: Tobias Erber