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Cirkus Benneweis - Tour 2012
www.benneweis.dk ; 78 Show- und Ambiancefotos

Olstykke, 1.September 2012: Mit vielen Tiernummern feiert der Cirkus Benneweis in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Wie gewohnt gibt es ein klassisches Nummernprogramm inklusive Livemusik und Sprechstallmeisterin. Wenngleich auch der artistische Part gut besetzt ist, dominieren die Auftritte mit Tieren: Pferde, Elefanten, Hunde und Seelöwen sind zu erleben. Allesamt werden sie von bekannten Gesichtern vorgeführt. Besonders schwungvoll gestaltet ist der zweite Programmteil. Hier folgt eine mitreißende Nummer auf die nächste. So wünscht man sich Circus.

So ist er immer wieder mitreißend. So wird das Finale zum furiosen Schlusspunkt, bei dem die Mitwirkenden begeistert gefeiert werden. Es ist ein wahrer Rausch, in den sich die Mitwirkenden spielen und dabei das Publikum auf den Rängen mitnehmen.


Iana Suiarko, Chelo, Trio Bokafi

Eröffnet wird dieser zweite Teil von Iana Suiarko am Netz, wo sie über der Manege hängend ihre akrobatischen Kunststücke zelebriert. Die drei Seelöwen von Beatrix Hölscher werden seit einiger Zeit durch Gabi und Chelo vorgeführt. So sahen wir sie in dieser Besetzung etwa im vergangenen Reutlinger Weihnachtscircus. Auch bei Benneweis arbeiten Mike, Paul und Mister Murdoch ihre Tricks in sehr flotter Folge, dass es eine wahre Freude ist. Einen ähnlichen Wirbel entfachen die Mitglieder des Trio Bokafi. Die drei jungen Ungarn zeigen Handvoltigen, insbesondere aber rasante Sprünge vom Schleuderbrett. Dies in sehr kreativen Kombinationen, sodass teilweise gar zwei Springer gleichzeitig in der Luft sind.


Truppe Eshimbekov

Während Versace im ersten Teil drei längere Reprisen hat, sehen wir ihn nach der Pause nur in seiner kurzweiligen Einlage, wenn er fünf (nahezu) identische Piraten-Versaces durch die Manege fegen lässt. In einem geradezu teuflischen Tempo reiten die Eshimbekov auf ihren Pferden in die Manege. Mit den 2010 in Monte Carlo mit einem Silbernen Clown ausgezeichneten Kosakenreitern setzt Benneweis den perfekten Schlusspunkt hinter dieses Jubiläumsprogramm. Es folgt ein Trick auf den nächsten. Wenn ein Reiter die Manege verlässt, stürmt sogleich der nächste hinein, um seine waghalsigen Tricks zu präsentieren. Das alles zu treibender Musik und mit der bei diesen Truppen üblichen Folklore. Reiterspiele par excellence!


Judy Glosted, Yury Volochenkov, Helena Polach

Etwas weniger rasant gerät der erste Programmteil. Nach einem bunten Charivari mit den Artisten begrüßt die elegante Sprechstallmeisterin Judy Glosted singend das Publikum. An ihrer Seite ist Abendregisseur Marek Benneweis, der sichtlich Spaß an seiner Aufgabe hat. Wir sehen Judy Glosted im Verlauf der Vorstellung in verschiedenen schicken Outfits immer wieder. Sie kündigt die einzelnen Darbietungen an und setzt singend die besonderen Akzente. Mit seiner einzigartigen Reiterei im Zigeunerstil sorgt Yury Volodchenkov gleich zu Beginn für mitreißende Unterhaltung. Wild lenkt er sein Pferd, ohne dabei die Hände am Zügel zu haben. Beim Seilspringen hat das Tier gar alle vier Gliedmaßen gleichzeitig in der Luft. Begleitet wird Volodchenkov dabei von einer Tänzerin. Bis zu fünf Fußbälle hält Helena Polach in der Luft. Dass die Tschechin dabei auch noch eine blendende Figur macht, steigert die Attraktivität ihrer Jonglagen natürlich enorm.

Mr. Dalmatin, Duo Guidi, Versace

Der unter anderem von Krone und Knie bekannte Mister Dalmatin bringt wiederum eine Vielzahl von Pudeln und eben Dalmatinern in die Manege. Ihr besonderes Talent zeigen die Hunde natürlich im Zusammenspiel mit den Ponys, auf denen sie quasi als Jockeyreiter agieren. Fester Bestandteil ist inzwischen der junge Sohn von Sergey Prostetsov, der im gleichen Kostüm wie der Vater ordentlich in dieser Nummer mitmischt. Von Flic Flac kennen wir noch die Ikarier Guidi Brothers. Der Untermann ist geblieben, die Sprünge werden jetzt aber von einer Frau ausgeführt - Iana Suiarko nämlich. Das Duo Guidi zeigt so eine interessante Variante der ikarischen Spiele. Eine Afrikanerin und eine Inderin bilden die Elefantennummer von Lars Hölscher. Da es für ihn die zweite Saison in Folge bei Benneweis ist, hat der deutsche Tierlehrer ein neues Programm mit seinen Tieren zusammengestellt. Gar drei Elefanten hat Clown Versace im Gepäck. Diese sind freilich deutlich kleiner, aber zumindest einer davon ist ähnlich lebhaft. Des weiteren zeigt sich der Clown dank aufblasbarem Kostüm als Kraftmensch und verknotet vier Zuschauer, nachdem sich diese auf extrovertierte Weise produzieren „durften“.  

Insgesamt bietet Benneweis 2012 ein Jubiläumsprogramm, zu dem man Direktorin Diana Benneweis und ihrem Team nur gratulieren kann. Gemeinsam mit Regisseur Jan Hertz und vielen Akteuren hat sie eine wunderbare Show geschaffen, die dem klassischen Circus Tribut zollt, aber trotzdem in die Jetztzeit passt. Ganz so, wie es eigentlich immer sein sollte.

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Text und Fotos: Stefan Gierisch