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Cirkus Benneweis - Tour 2011
www.benneweis.dk ; 75 Showfotos

Kopenhagen, 4. September 2011: Benneweis – das ist klassischer Circus ohne wenn und aber. Draußen sorgen die in der Front drapierten gelb, roten Circuswagen sowie das blau-weiß-rote Zelt für die typische Atmosphäre. Im Innern des Chapiteaus ist es wiederum der opulente mit unzähligen Glühbirnen verzierte Artisteneingang, der nostalgisches Flair aufkommen lässt. Genauso wie die auf dem Eingang sitzende Kapelle, die fast alle Nummern mit traditioneller Circusmusik begleitet. Und das Programm? Das ist, wie es sich für einen klassischen Circus gehört, dem Dreiklang aus Artisten, Tieren und Clowns verpflichtet.

Und hat mit Judy Glosted auch eine Sprechstallmeisterin zu bieten, die in stetig wechselnden glamourösen Roben – an manchen Stellen sogar singend – durch das Programm des dänischen Unternehmens führt.


Alexandra Saabel, Cheban-Truppe, Jasters

Der artistische Part der inklusive Pause nur zweistündigen, dafür aber umso mitreißenderen, Vorstellung wird in erster Linie von der siebenköpfigen moldawischen Cheban-Truppe bestritten. Die von Flic Flac bekannten Artisten sorgen gleich zu Beginn mit ihren Kapriolen auf großen Gummireifen für ordentlich Schwung. Als Schlussnummer beeindrucken sie mit hohen Sprüngen von der Russischen Schaukel auf eine Matte. Ebenfalls temporeich und nicht weniger riskant agiert Jacomo Jaster, welcher mit Armbrust und Messern seine Zielgenauigkeit beweist. Etwa wenn er mit einem Pfeil einen Apfel durchbohrt, der sich auf dem Kopf seiner Partnerin befindet. Den ruhigen Kontrapunkt dazu – die Jasters arbeiten zu treibender Rockmusik - setzt Alexandra Saabel mit ihrer leistungsstarken Handstand-Kür, bei der sie von einer italienischen Ballade begleitet wird.

 
Familie Saabel

Auch am tierischen Teil des Benneweis-Programms hat die hübsche Artistin ihren Anteil: Gemeinsam mit Eltern und Schwester bringt sie Huskys und schneeweiße Spitze in die Manege. Das lebhafte Rudel zieht einen Schlitten, zeigt verschiedene Sprünge und darf sich auf einer Rutschbahn austoben. Dank nordischer Kostüme und entsprechend gestalteten Requisiten fühlt man sich ins ewige Eis versetzt. Feurig ist die Hohe Schule der Saabels, die Alexandra gemeinsam mit ihren Eltern auf verschiedenen Pferden im spanischen Stil zeigt. Tierischer Höhepunkt sind hingegen die drei Elefanten von Christine und Lars Hölscher. Elegant und ohne Hektik zeigen die beiden Trainer mit ihren Tieren eine trickreiche und tiergerechte Trickfolge.


Christine Hölscher, Dustin Nicolodi, Tito Medina

Sehr überzeugend besetzt ist auch die Abteilung „Komik“: Tito Medina hat als Reprisen-Clown eine Menge unverbrauchter Späße im Gepäck: So leitet er zum Beispiel die Pause – passend zum Auftritt der Hölschers – mit einem aufblasbaren Elefanten ein. Seine Paradenummer ist aber eine witzige, gemeinsam mit einem Partner im Stil der Manducas vorgetragene Arbeit am Fangstuhl. Die zwar in erster Linie Genre-Persiflage ist, aber auch einige feine Tricks zu bieten hat. Ebenfalls im komischen Fach angesiedelt ist Dustin Nicolodi. Als Coperlin jongliert und albert er sich durch seine Nummer, in der er beispielsweise die von ihm jonglierten Äpfel verspeist und ähnlich wie Steve Eleky seine Darbietung mit absurden Kommentaren würzt.

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Text: Sven Rindfleisch; Fotos: Stefan Gierisch, Sven Rindfleisch