„Traditionell“ ist dementsprechend auch der Name des aktuellen
Programms, das in kleinem Rahmen wirklich zu gefallen weiß.
Das Material allerdings hat zum großen Teil schon bessere Tage
gesehen. In der Front allerdings gelingt es, durch die
geschickte Platzierung der Kasse und einiger nostalgischer
Circuswagen, die allesamt in weiß und rot gehalten sind und
durch einen blauen Stey-Schriftzug abgerundet werden, ein
einladendes Entree zu schaffen.
Denis Navolnev,
Duo Lagroni, Claudia Bremlov
Für die Ausrufezeichen im Programm, das durchgängig von
einer fünfköpfigen Kapelle musikalisch begleitet wird, sind
wiederum in erster Linie das tschechische Duo Lagroni und der
Ukrainer Denis Navolnev zuständig. Letzterer war bereits im
vergangenen Jahr mit Gasser-Olympia auf Schweiz-Tour und zeigt
seine augenzwinkernden aber leistungsstarken
Klischnigg-Verrenkungen im Froschkostüm. Hinter dem Duo Lagroni
verbergen sich Claudia Bremlov und ihr Lebensgefährte. Bremlov
zeigt zum einen ihre von Flic Flac und Universal Renz bekannten,
immer noch virtuosen Antipodenspiele und zum anderen gemeinsam
mit ihrem Partner eine ansprechende Strapatenarbeit, inklusive
einiger Zahnhang-Passagen, die als Schlussnummer platziert ist.
Martin, Irene und Rolf Stey
Gleich drei Darbietungen steuern Helena und Antonio
Navratil-Rapolli – auch dieses Paar stammt aus Tschechien - bei.
Helena versucht sich als Human Slinky und zeigt mit ihrem Hund „Slinky“
eine ansprechende Dressurfolge. Antonio wiederum ist ein
mitreißender Jongleur, der unter anderem ausdauernd mit fünf
Fußbällen jongliert. Gleich zu Beginn gibt es zudem Zaubershow,
in der ein mongolischer Requisiteur und das dreiköpfige
rumänische Ballett die Hauptrollen übernehmen. Für die übrigen Darbietungen zeichnet Familie Stey dann
selbst verantwortlich. Rolf Stey ist als Clown Polo in mehreren
Reprisen (Spieluhr, Kampf mit dem Mikrofon) zu sehen. Irene Stey
präsentiert in einer etwas zu lang geratenen Freiheitsdressur
vier Haflinger-Pferde und ein Pony aus dem Hause
Medrano-Strasser. Und Sohn Martin Stey arbeitet zu irischen
Klängen auf dem Drahtseil, lässt Teller drehen und tritt zu
Beginn des Programms – assistiert von Liza Tischhauser - mit
einer Ziegenherde in Erscheinung. Das schwungvolle Finale mit
Zugaben und Pyramide trägt dann eindeutig die Handschrift von
Louis Knie junior, der beim aktuellen Stey-Programm Regie
geführt hat.
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