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Circus Carl Busch - Tour 2010
www.circus-carl-busch.de ; 70 Showfotos

Wiesbaden, 30. Oktober 2010: Seit seinem Gastspiel in Wiesbaden präsentiert der Circus Carl Busch ein in großen Teilen neu zusammengestelltes Programm. Verlassen haben den schmucken Circus der Familie Wille die Brüder Saly (Bola Bola) und Jezabehl Pirlo (Klischnigg). Neu dabei sind dagegen Alexandra Gerbey und Yuriy Kovalchuk. Den zwei Ukrainern – beides ausgebildete Opernsängern und bis Juni bei Flic Flac engagiert - ist es zu verdanken, dass die Carl-Busch-Show einen völlig neuen, anspruchsvolleren Charakter bekommen hat. Gerbey und Kovalchuk begleiten nämlich ausgewählte Darbietungen mit Livegesang.

Sie sorgen so für die berührendesten Momente der zweieinhalbstündigen Show. So schmettert Kovalchuk während der rasanten Rollschuhnummer des Duo Faltiny die berühmte Arie „Nessun un dorma“ und Ofelia Ernestos Tanz auf dem Drahtseil wird dank Gerbeys Gesang zu einem romantischen Zirkustraum. Alexandra Gerbey ist zudem eine gute Artistin. An weißen Seidentüchern schwebt sie durch die Zirkuskuppel. An sich noch nichts besonderes, spektakulär wird die Darbietung der zierlichen Schönheit allerdings dadurch, dass sie dabei ein mitreißendes Stück aus der Donizetti-Oper „Lucia die Lammermoor“ singt und selbst kopfüber hängend den richtigen Ton trifft. Klasse!

 
Carmen Zander, Manuel Frank, Natascha Wille-Busch

Zum Circus Carl Busch zurückgekehrt ist indes Carmen Zander mit ihren fünf Bengaltigern und einigen neuen Tricks: So lässt sie etwa einen Tiger über einen hochsitzenden Artgenossen springen und zum anderen animiert sie einen ihrer gestreiften Schützlinge zu einem Rückwärtssteiger. Ein weiterer tierischer Höhepunkt ist der von Manuel Frank zusammengestellte 12er-Zug Pferde. Die sechs Friesen und sechs Araber zeigen – in Teilen auch unter der Peitschenführung von Natascha Wille-Busch - eine höchst ansprechende Laufarbeit, inklusive Flechten und diversen Dacapo-Steigern. Im Training sollen die sechs Araber zudem schon gemeinsam steigen und Farbwechsel vollführen. Ebenfalls hohes Dressurniveau erreicht die Kamelfreiheit von Frank, der im Übrigen auch sich selbst erstklassig zu verkaufen weiß. Die Knie-Schule – Frank war jahrelang bei Louis Knie junior engagiert – ist unverkennbar.


Manuel Wille-Busch, Helena Navratil,
Alexandra Gerbey und Yuriy Kovalchuk

Ebenfalls neu im Carl-Busch-Programm sind die tschechischen Artisten Helena und Antonio Navratil. Ihre Jonglage überzeugt insbesondere durch Antonios temporeiche Arbeit mit bis zu fünf großen Fußbällen und den Schlusstrick, bei dem Helena auf dem Kopf ihres Mannes stehend mit drei Keulen jongliert. Ein absoluter Publikumsrenner ist Helenas charmanter Auftritt mit einem Jack-Russell-Terrier, der eine große Anzahl von Tricks absolviert – etwa auf den Füßen seiner Trainerin Männchen macht. Komplettiert wird das Ensemble wiederum durch alte Bekannte: die Bubi-Ernesto-Familie mit ihrer klassischen Clownerie sowie Reprisen-Clownesse Sandy. Nicht zu vergessen natürlich auch Manuel Wille-Buschs Auftritt mit den beiden hauseigenen Elefanten sowie Natascha Wille-Buschs Antipodenspiele.

Zum Finale stimmen Alexandra Gerbey und Yuriy Kovalchuk dann „Time to say goodbye” an. Ein stimmungsvoller Abschluss einer wunderbar stimmungsvollen Circusshow, die zwar ohne Weltsensationen auskommt, dafür aber Emotionen weckt und zu Herzen geht. Trotz des Ausflugs in die Hochkultur der Oper aber ein Spaß für die ganze Familie bleibt, weil sie konsequent auf den Dreiklang Tiere, Clowns und Akrobaten setzt und dabei sogar alle drei klassischen Großtierarten des Circus in die Manege bringt.

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Text und Fotos: Sven Rindfleisch