Eric Moreno-Bormann |
Der Zentralkäfig ist
errichtet und verheißt einen interessanten Programmstart. Direktorin
Diana Moreno' s Mann – Rex Bormann – kam vor Jahren bei einem Unfall
mit seinen Raubkatzen zu Tode; nun werden die sieben Tiger vom Junior
Eric Moreno-Bormann vorgeführt. Professionell und routiniert werden
alle Tricks – inklusive Feuerreifensprung – gezeigt, die man von einer
sehr guten Raubtierdressur erwarten darf. Das Kompliment mit einer
Katze auf der Spiegelkugel ist allerdings in diesem Fall nicht der
Abschluss der Vorführung. Die beiden folgenden Tricks sind ziemlich
einmalig und überaus spektakulär. Dazu geht Eric Moreno-Bormann
zwischen zwei Postamenten in den Handstand, beim zweiten Mal ist es
ein Einarmer, und lässt, mit Hilfe seiner Frau Alexandra als
Assistentin im Käfig, einen Tiger zwischen seinen gespreizten Beinen
hindurch springen. |
Celine Bormann,
Alexandra Moreno-Bormann, Ensemble
Im französischen Circus
spielt der Sprecher, Monsieur Loyal wie er hier heißt, eine zentrale
Rolle. Wortreich und ausführlich werden die einzelnen Nummern
angesagt. Routiniert und äußerst charmant kommt Celine Moreno dieser
Aufgabe nach. Fünf junge Männer, einer davon der neunjährige
Direktionssohn Richard, produzieren sich mit Partnerakrobatik. Dann
ein weiteres Highlight des Programms. Aus der Kuppel schweben zwei
hell angestrahlte Kugeln im völlig dunklen Zelt nieder. Eine große –
die Erde, die andere klein mit weißem Ring – der Saturn. Im
Schwarzlicht kommt Alexandra in einem phantasievollen Kostüm in die
Manege, nimmt die Ringe vom 'Saturn', springt auf die 'Erde' und
beginnt mit ihrer Jonglage. Dann folgt eine virtuose Trickfolge mit
Keulen und effektvoll beendet sie ihren Auftritt mit dem jonglieren
von Fackeln. Eine muntere Hundemeute wird von Regina Moreno gekonnt
präsentiert. Clown Romaric, in der Vergangenheit war er im Circus von
Alexis Gruss zu sehen, erfreut mit verschiedenen Reprisen. So macht er
zusammen mit Celine Moreno 'Magic'. Seine 'schwebende Jungfrau' nimmt
ein jähes Ende und bietet eine verblüffende Lösung 'wie es geht'. Dann
hat die sechsjährige Silvana ihren großen Auftritt. Eine kindgerechte
Hula Hoop Darbietung findet im Hochziehen an einer Handschlaufe ihren
Höhepunkt.
Celine Bormann, Romaric,
Eric, Alexandra und Silvana Moreno-Bormann
Während der Pause wurde
die Manege mit vier Stoffbahnen und darunter herab hängenden
Tuchstrapaten, diese bleiben allerdings in der besuchten Vorstellung
unbenutzt, überspannt. Zunächst wird mit großem Gehabe eine
Würgeschlange durchaus beachtlicher Größe präsentiert. Es folgt eine
Hohe Schule, die Eric Moreno-Bormann auf einem braunen Araber reitet.
Vom Pferd aus führt er den Exotenzug des Hauses vor. Dieser setzt sich
aus Kamelen, Lamas und Rindern zusammen. Ruhig und sicher wird die
Trickfolge geboten. Elefanten hat der Circus inzwischen nicht mehr,
die letzte Afrikanerin wurde an Sonny Frankello abgegeben. Am
Schwungseil sehen wir Celine Moreno. Kraftvolle, interessante Tricks
werden in flüssigem Ablauf perfekt gearbeitet. Vor Jahren war sie mit
dieser Luftartistik unter anderem bei Alexandre Bouglione engagiert.
Nachwuchsdresseur Richard präsentiert eine muntere Schar Laufenten.
Seine Mutter Alexandra, sie stammt aus der Familie Pauwels, dirigiert
die Cavalerie des Hauses. Die sechs prächtigen Apfelschimmel
beherrschen ein umfangreiches Repertoire, dass fehlerfrei geboten
wird. Einige Da-Capo-Steiger dürfen natürlich nicht fehlen. In einem
klassischen Programm Pflicht – das große Entree der Clowns. Eric
Moreno-Bormann und Romaric überzeugen mit ihrer Version des
'Boxroboter'. Die Rolle des Weißclown übernimmt in diesem turbulenten
Spiel, das die Kinder vor Vergnügen kreischen lässt, Celine Moreno.
In einem stimmigen Finale endet diese interessante und sehenswerte
Programm eines Familiencircus, der Circus für die ganze Familie
bietet. |