Trio Future
Zahlreich sind die Auftritte mit denen Clown Sepp Richter mit
seinen Varianten der gängigen Reprisen das Publikum unterhält.
Erlebten wir bis hierher ein Circusprogramm, welches ganz klassisch
präsentiert und ebenso von einem guten vierköpfigen Orchester
begleitet wurde, fließen bei einigen der folgenden Darbietungen neue
moderne Regieelemente ein. Eine große Leinwand wird zwischen dem
hinteren Mastpaar vor Orchester und Artisteneingang gezogen und
dient als Projektionsfläche für Videoclips. Während die beiden
jungen Frauen des Duo Royal synchron und in sehr großer Höhe
kraftvoll ihre Evolutionen an Strapatentüchern produzieren, werden
im Hintergrund Szenen und Musik aus Bollywood-Produktionen mit
Sharuk Khan eingeblendet. Auch die folgende Luftnummer wird in der
gleichen Art präsentiert. Madeleen, Teil des Duo Royal, agiert
gekonnt am Ringtrapez während ein Musikvideo von Christina Aquilera,
es hat Circusmotive zum Inhalt, diese Darbietung untermalt. Die
dritte Luftnummer, die in dieser Art präsentiert wird, ist das
“Amerikanische Todesrad” des Trio Future. Rapper Usher liefert den
Background für die Action von Alois und Diana Spindler sowie Criss
Richter.
Alois Spindler
Auch die weiteren Dressuren werden vom Chef des Hauses präsentiert.
Im ersten Teil erscheint er mit einer jungen longengängigen Giraffe.
Ihr folgt das große Kamel- und Lamatableau. Höhepunkte der
Programmfolge, und vom ausgezeichneten Manegensprecher Menikus
Spindler entsprechend herausgestellt, ist die Vorführung der
Schwergewichte des Circus. Fünf Elefanten, in diesem Fall Afrikaner,
sind heute nur noch sehr selten in einer Manege zu sehen. Eines der
Tiere hat imposante Stosszähne, auf denen der Sohn von Alois
Spindler Handstände drückt. Beeindruckt die Elefantenherde allein
schon durch ihr Volumen, fällt andererseits die Trickfolge ein wenig
knapp aus. Den Elefanten folgt zunächst das Flusspferd ‘Jedi‘, dann
Breitmaulnashorn ‘Hulk’. Die Darstellungsmöglichkeiten dieser beiden
Tierarten sind eng begrenzt und so folgt die Präsentation den
üblichen Abläufen. Circus Voyage verabsäumt nicht, in seiner Werbung
darauf hinzuweisen, dass man der Circus mit den meisten mitgeführten
afrikanischen Grosstieren ist. Den Reigen der Luftnummern
komplettiert Miss Adriana, auch sie haben wir an den
Strapatentüchern gesehen, mit ihrer Kür am kombinierten Vertikal-
und Schwungseil. Auch dieser Auftritt wird in sehr großer Höhe
absolviert.
Ein
Gewittersturm lies gegen Ende der Vorstellung das Chapiteau erbeben
und die Wassermassen im Innern waren beachtlich, zumal sich auch an
den Übergängen der Kuppel undichte Stellen auftaten. Allem Unbill
zum Trotz wurde der ‘Powerglobe’, wie die Darbietung des Trios
X-treme in der Motoradkugel annonciert wird, in Position gebracht.
Nach einem kurzen Versuch brach der Truppenchef den Auftritt
allerdings gleich wieder ab. Durch die Nässe haben die Reifen zu
wenig Grip und die Gefahr für die Akteure ist zu hoch. So gelangt
denn die Vorstellung ein wenig eher zum kurzen Finale. Das gut
unterhaltene und zufriedene Publikum hat nun allerdings das Problem
zu lösen, ohne Gummistiefel einigermaßen trockenen Fußes aus dem
Chapiteau zu kommen... |