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Circus Universal Renz - Tour 2008
www.universal-renz.de ; 30 Showfotos

Neuwied, 7. Februar 2008: Der Circus Universal Renz verzichtet seit Jahren auf eine Saisonpause im Winter, und so blieben denn auch nur wenige Probentage nach dem Ende des Dortmunder Weihnachtscircus bis zum Start des neuen Saisonprogramms in Bocholt. Auf der Kirmeswiese in Neuwied präsentierte sich das Unternehmen in gewohnt guter Optik. Der moderne silberlackierte Fuhrpark, gelb/weiße Zeltanlagen und der große artenreiche Tierbestand in großzügig bemessenen Gehegen  dominieren den Festplatz. Die Spielfolge eröffnet in gewohnter Weise Daniel Renz mit seinen sechs Tigern.


Daniel Renz, Gaetano Weber, Daniel Renz jun.

Dies ist außer in  seiner Rolle als Manegensprecher, hier nimmt er sich gegenüber den Vorjahren deutlich zurück, seine einzige Manegenpräsenz. Die Präsentation der drei Longenbären hat nun, wie auch schon seit längerem die Vorführung der sechs Kamele,  sein Sohn Daniel jun. übernommen. Patrizia Renz brilliert nach der Pause mit ihrem Sechserzug Friesen. Die drei sehr flott und präzise arbeitenden Elefanten werden wiederum von Gaetano Weber in die Manege begleitet. Vom Vorjahr prolongiert wurden die Reiterei der Donnert Family sowie Edi Laforte mit seiner Kleintierrevue. Hier fallen die neuen, moderneren Requisiten ins Auge. Selbstverständlich darf  Maria Bizzaro als Xenia mit ihren Säbelbalancen im Programm des Universal Renz nicht fehlen.


Pompom und Daniel Renz

Auch die geschickt choreographierte Schleuderbrettdarbietung des Trio Bokafi ist erneut in der Renz-Manege zu erleben. Pompom obliegt es, für den Humor zu sorgen. Er unternimmt einen Ausflug im Cabrio zusammen mit einer Besucherin und lässt seinen Teddy fliegen. Pompoms Ehefrau Galina Szaba und Tatjana Lenta bilden das neue Duo Tagal. Ihre Requisiten, Schwungseil und Ringtrapez, wurden zu einem Apparat kombiniert, und beide Frauen zeigen Solotricks in ihrem jeweiligen Genre und sind zusammen am Ring, wechselweise als Porteur, zu sehen. Der moderne Verkauf mit Schwarzlicht-Ausleuchtung verleiht dem ganzen zusätzlichen Drive und lässt die Nummer beim Publikum sehr gut ankommen.


Duo Pachenkov, Brüder Lagroni, Carlos Camadi Truppe

Als Duo Pachenkov sehen wir zwei junge Männer, ehemalige Mitglieder des Trios Lipchak, mit einer leistungsstarken Hand-auf-Hand Darbietung. Gekonnt und kraftvoll zelebrieren sie ihre Kür, die man sich lediglich ein wenig heller ausgeleuchtet wünscht. Die schwarzen Kostüme in der stark abgedunkelten Manege unterstützen einerseits den wirkungsvollen Verkauf, andererseits wird das Wahrnehmen von Trickdetails ziemlich erschwert. Ein weiteres Highlight im fast komplett erneuerten artistischen Teil sind die Brüder Lagroni. Sie imponieren mit vielfältigem, kraftvollen Repertoire an den Strapaten. Im zweiten Teil sehen wir sie als Kaskadeure im Stil der Blues Brothers. Diesen Auftritt leiten sie tänzerisch und mit Gesang ein und verleihen ihrer Nummer ein eigenständiges charmantes Element. Antipodistin Miss Claudia, vor einiger Zeit als “sexy Krankenschwester” bei Flic Flac engagiert, arbeitet nun wieder im klassischen Outfit. Sie manipuliert mit bis zu vier Röhren und baut mit zehn Kisten einen hohen labilen Turm auf ihren Füssen auf.

Die beiden Nummern der Carlos Camadi Truppe markieren eindeutig die Höhepunkte im artistischen Bereich am Ende jeden Programmteils. Sie arbeiten nun zu viert. Schrägseillauf von Carlos Camadi, Übersteigen und -springen eines Partners, Lauf im Zwei-Mann-Hoch und Seilspringen zählen ebenso zu ihren starken Tricks wie das Fahren im Zwei-Mann-Hoch auf dem Einrad übers Seil. Auf dem Todesrad sorgen sie zum Schluss des dreistündigen Programms noch einmal für schweißnasse Hände vieler Zuschauer. Auch hier zeigen sie ihr gutes Trickrepertoire, lediglich die Sprünge am Ende der Nummer fallen niedriger aus, da das große Rad im relativ, im Vergleich zu Flic Flac, niedrigen Renz-Chapiteau nur wenig Platz nach oben lässt.

Nach gut drei Stunden und einem kurzen Finale entlässt Daniel Renz mit zahllosen „Tschüss”-Rufen das restlos zufriedene Publikum nach Hause.

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Text und Fotos: Friedrich Klawiter