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Moskauer Staatscircus - Tour 2007
www.moskoucircus.nl

Heerlen, 29. April 2007: Seinerzeit als Circus Holiday  gegründet, verwendet Hans Martens, er ist ein Cousin von Alberto Althoff,  in der Werbung schon seit Jahren nur die Namensgebung “Moskauer Staatscircus”. Der goldfarben gestrichene Frontwagen trägt einerseits die Kuppeln der Basiliuskathedrale von Moskau und andererseits immer noch unverkennbar das Konterfei von Oleg Popov. Dieser war die Werbefigur des Unternehmens, bevor Familie Smit hier ausschied und ihren eigenen “Moskauer Circus” gründete.

Der gesamte Fuhrpark, zumeist ältere Sattelauflieger, ist sauber in rot mit gelbem Schriftzug gehalten. Gespielt wird in einem alten viereckigen großen Viermaster mit sehr hoher Kuppel. Im Innern stehen drei gerade Tribünen mit ziemlich viel Freiraum hinter den Logen. Das Interieur wirkt, vom romantischen Artisteneingang abgesehen, nüchtern und schmucklos. Ein ordentliches, dreiköpfiges Orchester wechselt sich in der Programmbegleitung mit Musik aus der Konserve ab.


Carmen Murariu, Job Lijfering, David Kludski

Noch während des Einlasses kommt Clown Denis Stoljarov in die Manege und fängt zunächst verhalten und dann immer intensiver an, mit Bällen zu jonglieren. Eine nette Jonglagenummer als Zugabe vor dem eigentlichen Programmstart. Die Ansage liegt in den Händen von Natascha Lijfering. Sie hat auch die Vorführung der Katzendressur übernommen. Gleich zu Beginn überzeugt Carmen Murariu mit ihrer ästhetischen Arbeit am Ringtrapez. In keinem “russischen Programm” darf HulaHoop fehlen. Hier ist Galina Soulagina in diesem Genre tätig. Sie zeigt ihre Tricks zum Teil an einer Handschlaufe unter der Kuppel hängend. Der bekannte niederländische Dompteur Job Lijfering präsentiert mit unnachahmlicher Souveränität seine vier Tiger. Auf martialisches Gehabe und Stock sowie Peitsche verzichtet er vollkommen. Nur eine einfache Gerte ist das einzige Hilfsmittel. Die weiteren Tiernummern steuert David Kludski bei. Er reitet Hohe Schule und präsentiert ein Groß und Klein sowie einen 5er Zug Freiheitspferde. Die Truppe Lunatrics vereint fast die gesamte Truppe als komische Kastenspringer. Ein Paar, Loic und Dolana, zeigt eine Quickchange-Darbietung mit den üblichen Tricks. Der männliche Partner bringt im ersten Programmteil eine modern choreographierte, mit vielen Tanzelementen versehene Jonglage. Die Truppe von Alex Ramien bringt drei Auftritte in die Manege. Sein Partner Marco Simjonov und ein weiterer Partner sind Los Nablos auf dem Trampolin. Die Marc Brothers, Alex und Marc, zeigen eine solide Show auf dem Riesenrad. Zusammen mit dem Juniorchef Manuel Martens jagen die beiden mit ihren Motorrädern durch die Stahlgitterkugel. Diese steht fest installiert links seitlich vor dem Artisteneingang und wird nicht in die Manege verbracht. Daher ist die Sicht für die meisten Zuschauer nicht ideal und die Aktion ist einfach zu weit entfernt und verliert dadurch an Publikumswirkung.


Loic, Trio Stoljarov

Unbestrittener Star im Programm ist die Clownsfamilie Stoljarov. Anfang der neunziger  Jahre war Vladimir Stoljarov, damals noch mit anderem Partner bei Sarrasani zu sehen. Inzwischen ist dieser Partner von Sohn Denis ersetzt worden. In bester russischer Clownstradition arbeiten die beiden in verschiedenen artistischen Disziplinen. HulaHoop und RolaRola werden virtuos und mit feiner Komik dargeboten. Insgesamt 5 Reprisen werden gezeigt. Turbulent wird es, wenn Irada Stoljarova während ihrer Arbeit am Solotrapez “abstürzt” und Vater und Sohn zu Hilfe eilen.

Das obligatorische Finale darf natürlich nicht fehlen und die Akteure bedanken sich bei den, leider nur wenigen, Zuschauern an diesem frühen Sonntagmittag, für den Applaus.

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Text: Friedrich Klawiter;
Fotos: Friedrich Klawiter, Moskauer Staatscircus