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Circus Carl Busch - Tour 2007
www.circus-carl-busch.de ; 50 Showfotos

Würzburg, 18. April 2007: Wie aus dem Ei gepellt, eben „blitzsauber aufgebaut“ präsentierte sich der Circus Carl Busch in der noch jungen Saison 2007 auf der Würzburger Talavera. Am Premierenabend gab es fast vollständig gefüllte Ränge und so auch gute Stimmung. Seit dem letzten Würzburg-Gastspiel im November 2004 hat der Circus wieder zu alter Stärke zurückgefunden: Der frühere, prächtige Artisteneingang wurde wieder aus dem Fundus geholt und ersetzt den schlicht schwarzen, der zwischenzeitlich im Einsatz war. Das Beste: Obendrauf sitzt wieder ein siebenköpfiges Orchester, das für stimmungsvolle Live-Musik sorgt.


Opening, Veronika

Mit einem bunten Charivari startet das Programm. Geschickt inszeniert ist der Wechsel aus fröhlichen Darbietungen des gesamten Ensembles und dem Hervorheben einzelner Elemente – Drahtseil, Luftring – im Verfolgerlicht. Beim folgenden Jonglagetrio Nistorow setzt sich der Wechsel aus Einzel- und Gruppentricks (letztere bei anspruchsvollen Passings) fort. Sehr schön die Darbietung von Veronika an einem roten und einem weißen Tuch, gezeigt im passenden rot-weißen Kostüm. Interessant an Orfelias Hula-Hoop-Nummer sind vor allem die kreativen Lichteffekte. Sie fängt am Ende ihrer Darbietung fast zugeworfene 25 Reifen mit ihrem Körper und lässt diese kreisen.


Schleuderbrett Duo, Trio Nistorow, Eva

In einer leistungsstarken Handstandnummer, in langen Sequenzen auf ein und zwei Armen zu eindringlicher Phil-Collins-Musik vom Band („In the air tonight“), glänzt die ungarische Artistin Eva. Insgesamt ist die Artistik die am stärksten besetzte Säule dieses klassischen Circusprogramms – und das gilt vor allem auch für die letzten beiden Darbietungen: ein ungarisches Schleuderbrettduo und nochmals das Trio Nistorow, nun in einer Rollschuh-Darbietung mit höchst anspruchsvollem, risikoreichen Repertoire, die – anders als noch zum Saisonstart in Heidelberg – in Würzburg bereits und verdientermaßen ans Ende des Programms gerückt war: eine eindrucksvolle, heftig umjubelte Schlussnummer.


Bubi-Ernesto-Clowns

Für die Clownerie ist wiederum die Bubi-Ernesto-Familie zuständig, natürlich auch wieder mit dem bewährten Waschmaschinen-Entree. Daneben zeigt Clownesse Sandy einige Reprisen, darunter vor der Pause eine charmante Version der „vier Stühle“, bei der die „Opfer“ von vier bezaubernden Assistentinnen in die Manege gelockt werden. Sozusagen eine kleine Entschädigung fürs Mitmachen...


Natascha Wille-Busch und Heiko Olf

Höhepunkt der Tierdarbietungen 2007 ist die Raubtierdressur von Heiko Olf. Er präsentiert seine drei Löwenweibchen und ein Männchen trickreich, souverän und überraschend schnell, inklusive Reifensprung und „Schmusen“ mit dem männlichen Löwen. Daneben führt Chico-Wille Busch vier Kamele durch die Manege, reitet seine Schwester Natascha Schulschritte auf einem braunen Pferd und zeigt sie sechs Friesen in einer Freiheitsdressur. Die hauseigenen Elefanten waren – anders, als ursprünglich in der Circus-Zeitung angekündigt – auch beim Gastspiel in Würzburg nicht mit dabei.

Die Show endet mit einem liebevoll inszenierten Finale mit vielen Zugaben, die vom Publikum in Würzburg auch begeistert beklatscht werden. Der Saisonstart 2007 hat Circus-Deutschland ja einige positive Überraschungen präsentiert. Carl Busch ist eine davon.

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Text: Markus Moll; Fotos: Sven Rindfleisch