|
Kolding, 25.
August 2007:
Mit dem Slogan „Denmarks Bedste Cirkus“, zu Deutsch „Dänemarks
bester Circus“, wirbt der dänische Traditionscircus Benneweis. Der Circus wurde 1887 von dem aus
Deutschland stammenden August Wilhelm Benneweis gegründet.
Dementsprechend begeht Benneweis in diesem Jahr sein
120-jähriges Jubiläum. Wir besuchten den Circus in Kolding, etwa
100 km nördlich von Flensburg. Der Circus hatte seine schönen
weiß, rot, blau gestreiften Zeltanlagen auf einer Wiese zwischen
Plattenbauten am Stadtrand aufgebaut. |
|
Als wir
auf dem Platz ankamen, bewegten sich die Elefanten der Familie
Gärtner frei auf dem Circusplatz. Die Tiere wurden gerade für
die Vorstellung geputzt. Ein amüsantes Schauspiel für alle
Circusfans, die sich wie in Dänemark üblich völlig „frei“, ohne
einschränkende Zäune hinter den Circuskulissen bewegen können. Gegen
16.30 Uhr füllte sich langsam der Circusplatz für die
17-Uhr-Vorstellung. Viele Besucher hatten sich ihre Karten schon
im Vorverkauf gesichert und strömten daher ohne Umschweife ins
Chapiteau, welches komplett mit Schalensitzen und moderner
Lichttechnik ausgestattet ist. Im Zelt angekommen, werden die
Zuschauer von Sprechstallmeisterin Judy Glosted und Regisseur
Marek Benneweis begrüßt und anschließend zu ihren Plätzen
geführt.
Gärtners
Elefanten, Duo Bobylev, Judy
Glosted, Fausto Scorpions
Pünktlich um
17.00 Uhr begann das gut zweistündige Programm. Das Orchester
spielte eine flotte Eröffnungsmelodie und die Lichtanlage
zauberte wunderschöne Effekte. Judy Glosted begrüßte das
Publikum, das sie in wechselnden glitzernden Kostümen durch das
komplette Programm begleitete. Eröffnet wurde die Show von den Menestrelli und ihrer lustigen Pudelschar. Die Bobylevs tauchten
in regelmäßigen Abständen mit angenehmen Reprisen auf. Sie
zeigten unter anderem ihre Version eines Tischtennisspiels.
Spanisches Flair brachten Miguel Ferreri und seine Partnerin in die
Manege. Mit gewagten Sprüngen und riskanten Salti auf dem
Drahtseil sorgte Ferreri erstmals für überkochende Stimmung im
Chapiteau. Anschließend wurde es tierisch: Karl Ferdinand Trunk
führte seine stimmungsvolle Ponyschule vor. Trunks Ponys nahmen
zum Beispiel auf einem kleinen Stuhl Platz, wippten miteinander
oder legten sich in einem Bett „schlafen“. Es folgte die
Deckenläuferin Miss Kai, die das Publikum kopfüber unter der
Circuskuppel verblüffte. Begeisterungsstürme löste die
philippinische Artistenfamilie Fausto Scorpions aus. Als
Pausennummer platziert zeigten Vater, Mutter und Tochter ihre
ikarischen Spiele in einem unbeschreiblichem Tempo. Sie wählten
sogar zwei Männer und eine Frau aus dem Publikum aus, die
gemeinsam mit der Familie kurze Tricks zeigten.
Nach der
Pause präsentierten sich die Gärtner-Brüder auf dem Todesrad und
rissen das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Besonders als einer
der Brüder mit verbundenen Augen auf der Außenseite des
rotierenden Rads eine Runde drehte. Im Anschluss zeigte Karl
Ferdinand Trunk seine Haustierrevue, in der man nicht nur
rutschende Ziegen und Hunde, sondern auch wippende Mini-Schweine
erleben konnte. Es folgten erneut die Gärtner Brüder, die eine souverän
Arbeit mit ihren beiden indischen Elefanten zeigten. Als finaler
Höhepunkt der Show wurde der vom Circus Krone bekannte Mario Berousek angekündigt. Als Schlusstrick jonglierte der
„schnellste Jongleur der Welt“ mit sieben Keulen, die ihm Marek
Benneweis vom Besuchereingang aus zuwarf. Man musste schon genau
hinsehen, wenn man eine Keule erkennen wollte.
|