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Cirque Amar - Tour 2007
http://cirqueamar.free.fr ; 45 Showfotos

Charleville, 28. April 2007: Die Geschwister Eliza und Jean Falck haben zusammen mit ihrem Cousin André ihren Cirque Amar, nach Pinder und Gruss, zu einem der führenden in Frankreich gemacht. Im Ursprung vor mehr als 80 Jahren von den drei Brüdern Amar gegründet und zu einem der größten Circusse Frankreichs aufgebaut, liegen die Namensrechte seit vielen Jahren bei der Familie von Alexandre Bouglione. Nach der Familie Rech-Brand (Kinos Clowns) haben nun die Falcks den Namen gepachtet. Sie haben ihr Unternehmen zu einem respektablen Großcircus mit beeindruckendem Material erweitert.

Wie in Frankreich üblich, wird der Circus auf der Straße in einer einzigen Fahrt umgesetzt. 25-30 Renault Magnum Sattelschlepper mit angekoppelten Großraumanhängern transportieren Material und Tiere. Ein Schulwagen wird gleichfalls mitgeführt. Die Wohnwagenkonvois der Familien Falck bestehen jeweils aus großem Lkw mit zwei langen Hängern, alle Fahrzeuge sind mit mehreren Erkern versehen. Der Circus empfängt seine Besucher mit einer einmaligen, riesigen Prunkfassade. Herzstück ist ein Sattelauflieger, der mittig die beiden Kassenkabinen trägt. Durchgänge und Büroabteil komplettieren die Einteilung. Die gesamte Wagenfront inklusive der aufklappbaren Wandteile ist genauso reich mit Ornamentleisten und Figuren verziert, wie die anschließenden Zaunelement mit ihren prächtigen Säulen, die von Löwenhäuptern gekrönt werden. Den Abschluss zu beiden Seiten bilden verzierte und bemalte Anhänger, die u. a. als Tierschaueingänge konzipiert sind. Phantastisch wirkt die Fassade in der Dunkelheit mit ihren hunderten bunten Lichtern. Aus großen Lautsprecherboxen ertönt den ganzen Tag  Circusmusik; Atmosphäre verbreitend  lockt sie Besucher an. Der Tierschaubesuch für 2,- € lohnt allemal, lässt sich so der umfangreiche, perfekt gepflegte Fuhrpark aus nächster Nähe inspizieren. Im Stall findet man außer den Pferden und Exoten auch zwei Elefanten. Außer der aktuellen Tiger Dressurgruppe werden zwei weitere Tiger sowie ein Löwenpaar und einige Affen mitgeführt. Die “Zaubertiger” der Nerys sind ebenfalls in ihrem Käfigwagen mit Badeabteil zu besichtigen.


Diorios, Jean Falck, Anouschka Gaspard-Bouglione

Ganz klassisch startet die Show mit der Präsentation der sechsköpfigen Tigergruppe. David Nery hat die gefällige Trickfolge dressiert und präsentiert sie routiniert. Sein Bruder Garibaldi überbrückt den Käfigabbau mit einer Reprise. Das komische Taxi der Gaspard erfreut auch in dieser Manege das Publikum. Jean Falck präsentiert die “Cavalerie”, vier Pintoschecken. Christina Roy, Frau von Jean Falck, arbeitet eine gut choreographierte leistungsstarke und trickreiche Nummer an Ringtrapez und Vertikaltüchern. Außerdem unterstützt sie ihren Mann bei der Präsentation der beiden afrikanischen Elefanten, die ihre zahlreichen, bei Günther Quaiser erlernten, Tricks als Pausennummer zeigen. Höhepunkt der Darbietung ist der “Handstand” eines Tieres auf einem Tonnenturm. Die Diorios brillieren mit ihrer Motorradkugel. In einem zweiten Auftritt zeigen zwei Truppenmitglieder ihr Können auf dem Riesenrad. Anouschka Gaspard-Bouglione jongliert gekonnt mit ihren Hula-Hoop Ringen.


Magic Nery, Gaspards, Nery Clowns

Einen Hauch von Las Vegas zaubern die Magic Nery noch vor der Pause in die französische Provinz. Ein Raunen geht durchs Publikum, wenn gleich zu Beginn Flammen aus einer großen Spiegelkugel schlagen und nach David Nery ein Tiger aus dieser Kugel erscheint. Zum Abschluss erscheint ein großer weißer Tiger aus einem Plexiglaskäfig, lässt sich nur an einer Handschlaufe führen und richtet sich an seinem Herrn hoch auf der Hinterhand auf. Als Schlußnummer präsentiert dann das Trio Nery Clowns das Spukschloss-Entree. Wie immer in Frankreich eine lautstarke Angelegenheit dank der regen Anteilnahme der Kinder. Der als “la grande salsa des animaux” im Programm angekündigte Exotenzug entfiel, wie überhaupt die Herren Falck an diesem Nachmittag nicht gerade vor Spiellust sprühten und auch niemand von der Familie zum Finale erschien. Einen weiteren glamourösen Höhepunkt im diesjährigen Amar-Programm, der an Las Vegas gemahnt, ist die dreifache RolaRola der Gaspards.

Zum Finale lässt uns Carrie Harvey an ihren Sangeskünsten teilhaben und stellt so den einzigen Bezug zum Programmmotto “Salsa” her. Das Finale, kurz und knapp, entließ ein begeistertes Publikum in die Sonnenglut dieses April-Samstages und nach letzten schnellen Fotos der einmaligen Außenansicht brachen wir zum zweiten Circusbesuch dieses Tages auf.

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Text: Friedrich Klawiter; Fotos:
François Dehurtevent, Friedrich Klawiter