Tommy Dieck, Sonja und Reinhard Probst
Großen Anteil daran
haben nicht zuletzt die großen hauseigenen, vom unvergessenen Uwe
Schwichtenberg dressierten, Tiergruppen. Auch in diesem Jahr gehört
der große Exotenzug zu den Highlights im Programm. Ein artenreicheres
und wohl auch leistungsstärkeres Exotentableau ist nicht so leicht zu
finden. Wunderbar anzusehen auch die beiden großen Pferdenummern.
Beide unter der äußerst eleganten und stilvollen Peitschenführung von
Stephanie Probst, die nicht nur in der Manege Uwe Schwichtenberg
nacheifert, sondern genau wie ihr großes Vorbild jeden Morgen drei
Stunden mit den Schützlingen probt. Chapeau für diesen Einsatz! Mit
der gemischten Raubtiergruppe von Tom Dieck junior ist es der Familie
Probst außerdem gelungen, „eine der besten gemischten
Raubtierdarbietungen unserer Zeit“ zu verpflichten. Fünf Löwen,
darunter drei männliche, und zwei Tiger sind es, die Dieck junior
gekonnt zu Pyramiden, Sprüngen und zahlreichen Hochsitzern anleitet.
Geschmust wird zwischendurch freilich auch. Am spektakulärsten und
eindrucksvollsten sind aber die diversen spielerischen Scheinangriffe.
In Anbetracht dieser Vielzahl an hochklassigen Tierdressuren ist es
wohl nicht übertrieben, wenn man Probst – jedenfalls im tierischen
Bereich – in die Top 4 der deutschen Circusunternehmen aufnimmt.
Flying Timulin Sisters,
Moody, Beatrice Weidner
Auch wenn der
artistische Teil dieses Jahr eher schwach ist, gibt es mit den
mongolischen Schwestern Ojuna und Nenda auch heuer ein wirkliches
Highlight. Am Duo-Trapez zeigen die beiden spektakuläre Abfaller,
inklusive eingesprungener Pirouetten. Beinahe schon zum
Probst-Inventar gehört Beatrice Weidner mit ihrer abwechslungsreichen
Jonglierdarbietung, die immer wieder zu gefallen weiß. Spaß macht
auch die abwechslungsreiche afrikanische Folklore-Show der Osibisa
Acrobats aus Ghana, die allerdings ohne artistische
Höchstschwierigkeiten auskommt. Anders Moody aus Tansania, der seine
Handstandkünste zu temperamentvoller afrikanischer Musik bringt, gar
den Klötzchen-Abfaller zeigt und seine Darbietung mit sympathischer
Hut-Jonglage auflockert. Ebenfalls sympathisch, aber noch lange nicht
mit so großer Ausstrahlung wie sein Vorbild Don Martinez, präsentiert
der moldawische Artist Jim Bim seine Version von Martinez’
Trampolin-Komödie. Ausbaufähig sind auch die clownesken Zwischenspiele
von Nobby und Direktionstochter Sonja Probst alias Lolli. |